Opel Commodore C Werbung


1978

So wurde 1978 z.B. in der Ausgabe 45 des "Stern", Ausgabe 22 der "Auto Motor & Sport" oder in der Novemberausgabe der ADAC-Motorwelt geworben. Verbrauchswerte spielten noch keine Rolle. Schwerpunkte lagen natürlich auf dem 6-Zylinder und Details des Fahrwerks.

 

Auch Halogen-Hauptscheinwerfer waren eine Erwähnung wert. Die Stahlfelgen mit Chromeinsatz gingen zu dieser Zeit auch noch als "sportlich" durch.

 

Die Erschwinglichkeit war hier auch schon das zentrale Thema, der Preis wurde aber noch nicht erwähnt.


1979

Im Januar 1979 werden noch die gleiche Anzeigen wie 1978 geschaltet. Dann wird auf ein neues Layout umgestellt. Der Commodore C wird jetzt in freier Wildbahn gezeigt vor landschaftlichem Hintergrund.

Im Frühjahr, vermutlich ab Februar, kommt dieses Motiv zum Einsatz. Der 2,5 S CIH Motor wird mit abgebildet. Das sollte die Ausnahme bleiben. Eine Preisangabe fehlt immer noch.

 

Wer das Motiv mit seinem eigenen Fahrzeug nachstellen will, muss nach Klotten an die Mosel fahren.

Von dieser Anzeige habe ich zwei Exemplare aus Oktober und Dezember 1979.

 

Erstmalig wird der Preis angegeben: DM 17 895 ,- für die 2-türige Limousine. Ob es in 1979 eine gesetztliche Regelung gab, die zur Preisangabe verpflichtet, konnte ich noch nicht zweifelsfrei recherchieren.

Im Oktober wurde diese Anzeige im Stern geschaltet. Vor städti-scher Kulisse glänzt der Berlina mit reichhaltigem Zubehör wie der Antenne in der Frontscheibe.

 

Wer kennt das Städchen im Hintergrund?

Im Dezember wurde diese Anzeige im Spiegel geschaltet. Erstmals tauchen die Leichtmetall-felgen auf.

 

Im Hintergrund kann man ein turmänliches Bauwerk erkennen. Hier tappe ich noch im Dunkeln, wo das gewesen sein könnte.



1980


1980 werden erstmals die Verbrauchswerte aufgeführt. Für 14,2L Super im Stadtverkehr brauchte sich damals niemand zu schämen. Die entsprechenden Modelle der Konkurenz waren auch nicht besser. Der Zenith Vergaser wurde z.B. auch von Mercedes verbaut.

 

Die linke Werbung war im "Stern" Ausgabe 22 geschaltet, die rechte Werbung im "Spiegel". Diese Klientel wurde nicht mit technischen Details belastet sondern auf der emotionalen Ebene mit dem "geschmeidigem" Lauf des 6-Zylinders, dem hohen Komfort und erstmalig mit dem Hinweis auf das aerodynamische Styling angesprochen. Details zum Fahrwerk wurde auf die "sicheren Fahreigenschaften" reduziert.

Neu auch der Overdrive.  Mit einem Fingertipp - ohne Kuppeln oder Schalten - reduziert er die Motordrehzahl im 4. Gang. Der Laie staunt, der Fachmann wundert sich. Ist das nun ein 5. Gang? Die Werbung gibt es nicht her und der Normalbürger versteht es offensichtlich auch nicht. Der Overdrive verschwindet wenig später wieder von der Bildfläche.

 

Die Anzeige ist aus dem "Readers Digest" als Doppelseite, aber insgesamt nur A4, deshalb die etwas schlechtere Bildqualität. Der gesamte Prospekt zum Overdrive kann hier gelesen werden: Overdrive!

Opel Overdrive

Die auto motor und sport erklärt es uns in der Ausgabe vom 31.12.1980 so:

 

"Was unterscheidet einen fünten Spargang von einem Overdrive? Ihre Aufgaben, eine Herabsetzung der Motordrehzahl zur Kraftstoffeinsparung und Geräuschminimierung, gleichen sich. In ihrer Konstruktion weichen sie indessen gründlich voneinander ab. Denn während es sich beim fünften Gang im Prinzip nur um ein zusätzliches Zahnrad-Paar im Schaltgetriebe handelt, beruht die Wirkung des Overdrive auf einem kompletten Zweit-Getriebe.

 

Es ist dem normalen Getriebe nachgeschaltet und bietet eine zusätzliche Übersetzung, mit welcher die Gesamtzahl der Gänge verdoppelt werden kann. Sein Aufbau gleicht einem Zweigang-Automatikgetriebe, denn es ist als Planetengetriebe ausgeführt. Wie dort erfolgt die Steuerung des Overdrive hydraulisch, wobei die Hydraulik jedoch nicht automatisch arbeitet, sondern über einen vom Fahrer betätigten elektrischen Magnetschalter aktiviert wird, ohne daß dabei aber die Kupplung getreten werden muß.

 

Neben der einfachen Bedienung und er hohen möglichen Gangzahl bietet das Overdrivegetriebe den Vorzug, jedes vorhandene Getriebe nachträglich ergänzen zu können. Seine Nachteile sind die relativ aufwendige Bauweise und eine gewisse Verschleißanfälligkeit. Neu ist der Overdrive allerdings nicht. Derartige Zusatzgetriebe wurden bereits in den fünfziger und sechziger Jahren bei britischen Autos, aber auch beim schwedischen Volvo eingesetzt."

 

Die Verbrauchswerte verbessern sich aber natürlich. Bei 90 km/h statt 7,9l statt 8,7l und bei 120 km/h 10,2l statt 11,2. Im Stattverkehr ergibt zeigt sich kein Unterschied.

 

Wie sah eigentlich damals das Gesamtprogramm von Opel aus? Hie ein Din A4 Poster, daß wahrscheinlich in Aufstellern oder als kleines Poster beim Opel Händler verwendet wurde.


1981

1981 eine doppelseitige Anzeige in der Ausgabe 11 des "Spiegel". Der Commodore wird deutlich aufgewertet mit serienmäßiger Servolenkung, Zentralverriegelung etc. Der Druck von unten (Rekord) und oben (Senator) wird fühlbar.

 

Bereits in der Ausgabe der "auto motor und sport" vom 19.12.1979 wurden Rekord 2.0 E und Commodore 2,5S verglichen mit folgendem Ergebnis:

 

"Der Commodore bietet gegenüber dem stärksten Rekord keine entscheidenden Vorzüge. Sein Sechszylinder wartet mit einer nur geringfügig besseren Laufkultur auf, wirkt aber wegen seines schlechteren Ansprechverhaltens und seiner geringeren Drehfreudigkeit weniger tempramentvoll als der Einspritzmotor des Rekord. Zudem verbraucht er relativ viel Benzin, während der Rekord angesichts seiner guten Fahrleistungen als zeitgemäß sparsam gelten kann.

 

Abgesehen vom größeren Repräsentationswert spricht also wenig für den Commodore - auch wenn die meisten Opel-Käufer dies offensichtlich anders sehen. In diesem Jahr konnte Opel bis Ende September 23976 Commodore in der Bundesrepublik absetzen, der Rekord 2.0E spielt dagegen innerhalb der Rekord-Palette eher eine Außenseiterrolle: Für Ihn entschieden sich im gleichen Zeitraum 7141 Kunden."

Hier ein Dank an Heiko http://www.flickr.com/photos/52940389@N06/, der diese doppelseitige Anzeige in mühevoller Kleinarbeit am Computer perfekt zusammengeführt hat.

 

Ende 1981 dann ebenfalls im "Readers Digest" der Rekord und der Commodore als Teil der Opel-Innitiative für besseres Fahren. Der Commodore dezent im Hintergrund, der Rekord auch mit deutlich größerem Textanteil.

Und dann war da noch der Commodore Voyage. Warum sich dieses Modell nur 3.439 mal verkauft hat, ist mir schleierhaft. Immerhin gab es vom Senator kein vergleichbares Modell, so das der Konkurrenzdruck hier eigentlich geringer gewesen ist, als bei der Limousine. Schön zu sehen, dass heute immer noch einige Exemplare auf der Straße sind.

 

Mit diesem schönen Aufkleber wurde damals für den Voyage geworben:


So sah das 1981 in Holland aus. Der dezente Streifen an der Seite ist erstmals zu sehen, es gibt noch keinen 2,5E.

In der Ausgabe 43 des "Spiegel" sehen wir erstmals den 2,5E. War lila damals die aktuelle Modefarbe? 

 

Es gibt einen größeren Frontspoiler für eine bessere Aerodynamik und - man staunt - einen besseren Schutz durch den um die Karosserie herumgezogenen hinteren Stoßfänger. Das schützt im besten Fall Gegenstände im Kofferraum, aber sicher nicht die Insassen. Klingt aber trotzdem gut.

 

Die neuen Sitze sollen für mehr Knieraum im Fond sorgen. In meinem Commo C aus dem Jahr 1979 hat sich noch niemand über mangelnden Platz im Fond beklagt...

 

In den Genuss des verstärkten Heizungs-/Lüftungssystems werde ich wohl auch nicht mehr kommen, aber im Sommer sind die Fenster eh offen und im Winter steht er trocken in der Tiefgarage.

 

Im nächsten Jahr war dann leider Schluss für dieses wirklich schöne Auto.  Rekord und Senator waren Ihm einfach zu dicht auf die Pelle gerückt.