Die Brille des Mitarbeiters aus der Qualitätskontrolle kommt so wohl voraussichtlich nicht mehr in Mode :-). Aber 1977 waren Ascona und Manta die zuverlässigsten Fahrzeuge auf Deutschlands Straßen

 

Links: Einer der langen Spezialtrans-portzüge der Bundesbahn beim Ver-lassen des Opel-Verladebahnhofs in Rüsselsheim.
Unten: In CKD-Kisten verpackte Teile warten auf ihren Abtransport.


 

 

WAGENTRANSPORT IN 70 LÄNDER

 

SCHIENE

STRASSE

WASSER

Produktion und Verkauf unserer Fahrzeuge sind 1978 der Grenze von einer Million wieder ein Stück nähergekommen. Sie werden zur Zeit in 70 Ländern der Erde verkauft. Das erfordert eine sehr umfangreiche, weit verästelte Transportabwicklung, die zum Aufgabengebiet unserer Verkehrsabteilung gehört. Wichtig sind dabei die guten Kontakte zu den verschiedenen Verkehrsträgern, zum Beispiel Bundesbahn, Binnen- und Seeschiffahrtsunternehmen, Luftfahrtgesellschaften, Spediteuren und Lkw-Transport-Unternehmen. Verschickt werden die Fahrzeuge mit Spezial-transportern auf der Straße, mit Spezialwaggons auf der Schiene, sowie auf Binnen- und Seeschiffen. Empfänger sind die Opel-Händler im Inland, die GM-Niederlassungen bzw. Montage-werke sowie die Händler im Ausland. Aber die Fahr-zeuge verlassen nicht nur im fertigen, fahrbereiten. Zustand die Werke Rüsselsheim und Bochum, sondern auch als Teile in CKD-Kisten verpackt. Montiert wird in diesen Fällen in den ausländischen GM-Montagewerken. Selbstverständlich werden auch große Stückzahlen von Ersatzteilen und Zubehör täglich auf die Reise geschickt.

Oben: Verladung von Opel-Wagen auf
einen Übersee-Frachter. Rechts: Einer der
Rüsselsheimer Abstellplätze, auf dem ge-
rade Spezialtransporter beladen werden.



DAS SICHERE AUTO

Geprüfte Produktqualität

Wenn ein neues Modell in Serie geht, ist der erzielbare tech-nische Stand erreicht. Daß er fertigungsmäßig gehalten wird, dafür sorgt eine Abteilung, die jeden 9. Mitarbeiter im Produktionsbereich stellt: die „‚Qualitätsförderung und Inspektion’’. 

 

Ihre Aufgaben sind umfassend: Kontrollen vom Wareneingang über Fertigung und Montage bis hin zur Endabnahme; Ver-bindungen zu Einrichtungen des Kundendienstes, des Design, der Kontruktion und zu den Lieferanten. Autoteile, die für die Verkehrssicherheit wichtig sind, unterliegen besonders hohen Anforderungen.

Im TÜV-Auto-Report 1978 wurde bestätigt, daß Opel-Automobile zu den besten überhaupt gehören. Bei den insge-samt 6,4 Millionen TÜV-Prüfungen des Jahres 1977 erwiesen sich Ascona und Manta sogar als die verkehrssichersten Wagen  auf  dem  deutschen  Markt. Auch die ADAC-Pannen-


statistik belegt, daß Opel-Fahrzeuge zu den zuverlässigsten zählen. Auf dem oberen Bild ein Beispiel für überragende Zuverlässigkeit: Kein Bauelement darf im Fahrbetrieb versagen! Besonders hoch beanspruchte Teile werden deshalb geschmiedet: Tragrohre, Achsschenkel, Achswellen, Lenkhebel, Stabilisatoren und viele andere. Jedes fertige Schmiedestück muß zur Kontrolle. 

 

Prüfpunkte sind: Maßhaltigkeit, Festigkeit, Rißfreiheit und Reinheit von Fremd-material-Einschlüssen. Im Bild die Achsschenkel-Rißprüfung unter UV-Licht, das auch feinste Risse und Materialüberlappungen sichtbar macht. 

 

Auf dem zweiten Bild ein Beispiel aus der Endkontrolle. Wichtige Punkte auf der Prüfliste für fertige Wagen: Fahrt auf dem Rollenprüfstand, Kontrolle aller Fahrzeugfunktionen, Brems- und Abgastest, Scheinwerfer und Vorspur einstellen, Sichtkontrolle.




 

 


KFZ-TECHNIK

Höhenregulierungen = Fahren mit Niveau


Ob ein Wagen über eine Bodenwelle fährt, oder ob jemand einen Zementsack in den Kofferraum wuchtet, die Fahrzeugfedern reagieren in bei-den Fällen gleich: sie drücken sich zusammen. Was beim Verarbeiten der Bodenwelle als Fahr-komfort durchaus erwünscht ist, kann sich bei der erhöhten Kofferraumlast als echter Nachteil erweisen. Das Wagenheck hängt „bleibend’’ nach unten. Die Folgen: die Scheinwerfer strah-len den Himmel und den Gegenverkehr an. Die Bodenfreiheit ist stark reduziert, und bei Pendel- oder Schräglenkerhinterachsen ist die Radstel-lung oft mit X-Beinen zu vergleichen. Neben der entschwundenen schönen Heckansicht kom-men außerdem noch die sich auf den Innen-kanten verschleißenden Hinterreifen. Da über-dies der größte Teil des möglichen Federwegs durch die statische Vorlast schon verbraucht ist, werden den Insassen die Anschlagpuffer weder mechanisch noch akustisch verborgen bleiben.

 

Einfach, aber wirkungsvoll

 

Kein Wunder, daß rührige Erfinder auf Abhilfe sannen. Da gab es Zusatzfedern in Form von soliden Gummibällen, die zwischen den Win-dungen der Schraubenfedern eingeklemmt, die schlimmsten Puffereinsätze verhinderten. Die Montage sowie die Feinabstimmung des not-wendigen Luftdrucks waren indes nicht frei von Problemen. So bestand weiter Bedarf an ele-ganteren Lösungen. Diese gibt es heute in zweierlei Ausführungen. In beiden Fällen werden als Zusatzfedern die Stoßdämpfer der Hinterachse verwendet. Um dieser zusätzlichen Aufgabe gewachsen zu sein, bedurften sie einer leichten Umkonstruktion: Sie wurden um einen Gummibalg bereichert, der die an Achse und Aufbau befestigten Stoßdämpferteile luftdicht

miteinander verbindet. Wird nun Druckluft in dieses Zusatz-System eingeblasen, drückt sich der Stoßdämpfer auseinander und hebt das Wagenheck hoch. Einfach, aber wirkungsvoll. Bleibt nur die Frage, wie die Luft in den Balg kommt.

Entweder manuell...

In der einfacheren Ausführung der Höhen-regulierung führt ein dünner Druckschlauch von den Stoßdämpfern zu einem leicht erreichbaren Ventil, zum Beispiel im Kofferraum. Hier kann die Druckluft an jeder Tankstelle eingeblasen werden, mit den gleichen Handgriffen und so einfach wie beim Reifenaufpumpen. Das Wagenheck hebt sich dann und bleibt so lange "geliftet", bis die Luft nach Bedarf wieder abgelassen wird. Etwas Luft muß übrigens immer im System bleiben (ca. 0,8 bar Über-druck), damit die Gummibalgwände bei den normalen Federungsbewegungen nicht an-einander reiben. Soweit die manuell einstellbare Höhenregulierung, die ab Werk auf Wunsch recht preiswert in Neuwagen eingebaut werden
kann, zur Zeit für etwa 130 DM. Für diejenigen, die von Luftzapfsäulen unabhängig bleiben möchten, gibt es als Opel-Ersatzteil noch einen Mini-Elektrokompressor, der, vom Zigarrenan-zünder gespeist, neben dem Manuallift auch Reifen oder Luftmatratzen füllen kann.

 

... aber auch automatisch

Wem dagegen die Handarbeit beim Aufpusten zu umständlich ist, der kann es gegen Aufpreis (Senator/Monza ca. 650,-- DM) auch automa-tisch erledigt bekommen. Hierbei registriert ein Sensor den Abstand von
Hinterachse zu Karos-

serie und schaltet, sobald ein bestimmter Wert unterschritten wird, einen kleinen Elektrokom-pressor ein, der die Luftbälge füllt. Damit dies nicht bei jeder der von schlechten Straßen verursachten Federbewegung geschieht, ist eine elektronische Verzögerungsschaltung ein-gebaut. Erst wenn die Ein-federung etwa eine halbe Minute andauert, wird der Kompressor eingeschaltet. Die Automatik wirkt also nur bei Beladungsveränderungen der Hinterachse.

Vorteile offensichtlich

Die Vorteile der Höhenregulierung - manuell oder automatisch - sind offensichtlich. Auch bei voller Zuladung steht der Wagen gut da. Die Scheinwerfer strahlen korrekt, die Bodenfreiheit ist wieder gesichert, die Reifenkanten werden geschont. Besonders die Caravan-Fahrer kön-nen sich freuen: die Anhängerdeichsel steht waagerecht, ohne daß härtere Federn einge-baut werden mußten, deren Komfortver-schlechterung immer zu spüren ist, besonders bei geringer Zuladung. Die Höhenregulierung dagegen wirkt nur federerhärtend, wenn sie tatsächlich gebraucht wird. Eine praktische Sache also.

Kein Freibrief zum Überladen

Nur eines ist die Höhenregulierung auf keinen Fall: Ein Freibrief zum Überladen des Fahr-zeugs. Zwar kann das Wagenheck hochgehal-ten werden, die Tragfähigkeit der Reifen ist je-doch nach wie vor begrenzt. Für alle, die ihren Wagen beladen, aber nicht überladen wollen, ist sie ein durchaus sinnvolles Zubehör, vor allem für Anhängerbetrieb. Und, besonders in der ma-nuellen Ausführung, gar nicht einmal teuer. P.Kr.




Mit den Werksschutzleuten unterwegs

Vielseitige Aufgaben im Dienst der Sicherheit des Unternehmens und der Belegschaft

Alle Abteilungen unseres Unternehmens haben ihre besonderen, nur ihnen übertragenen Aufgaben zu erfüllen. Das gilt auch für den Werks-chutz. Er ist Teil des Ganzen, ebenso notwendig wie jeder andere Arbeits-bereich. Aufgaben, die er im Betrieb hat, erledigen im öffentlichen Leben, beispielsweise bei Kommunen, Ländern und Bund, die für die öffentliche Sicherheit zuständigen Stellen. Man kann eben - um nur ein Beispiel zu nennen - nicht ungefragt und unangemeldet überall ein- und ausgehen. Das ist in der ganzen Welt so. Über die Notwendigkeit von Kontrollen, Objektsicherungen usw. sollte es keine Diskussionen geben. Ohne Sicherungs- und Ordnungsdienste würden in nicht wenigen Bereichen schon bald Unordnung oder gefahrenträchtige Umstände entstehen, auch in einem Industrieunternehmen. Der allgemeine Schutz der Betriebs-einrichtungen und die Kontrollen an den Werkstoren sind unerläßlich und neben anderen Aufgaben dem Werkschutz übertragen. Von ihm handelt der folgende Bericht.

weilen vorkommt. Das aber bedeutet, daß jeder bemüht sein muß, sich in die Lage des anderen zu versetzen, was bei gegenseitigem Verständnis durch-aus möglich ist.

 

Kaufmännischer Kontrolldienst

Doch kehren wir zu den Aufgaben des Werkschutzes zurück, zu denen es auch gehört, alle Materialien, die ins Werk kommen oder es verlassen, ebenso einer Prüfung zu unterziehen wie alle Versandfahrzeuge. Recht um-fangreich sind in diesem Zusammen-

welche, die davonliefen, wenn man sie unauffällig bat, in dem geschlossenen Raum die Tasche zu öffnen. Doch das sind Ausnahmen. Im großen und ganzen haben wir keine Schwierigkeiten bei den Kontrollen... .

 

Auf Streifendienst

Ein weiteres Kapitel ist der am Tage und
auch nachts stattfindende Streifen-dienst. Diese Kontrollgänge dienen dazu, Umstände, die die Ordnung und Sicherheit beeinträchtigen, zu erkennen
und  mit  den  betreffenden  Abteilungen


Der Werkschutz übt seine Aufgaben im Rahmen der für jeden Mitarbeiter gülti-gen Gesetze unter Beachtung der Betr-iebsordnung und sonstiger innerbetrieb-licher Vereinbarungen aus. Die Anforde-rungen an ihn sind im Laufe der Jahre mit dem Werk und neuen Aufgaben ge-wachsen, also mit den gestiegenen Be-schäftigtenzahlen, der Erweiterung von Gebäuden, der Vermehrung von Ma-schinen und Anlagen. Um seine Aufga-ben erfüllen zu können, gliedert sich der Werkschutz in die Bereiche Portal- und Streifendienst, Kaufmännischer Kontroll-dienst, Ermittlungsdienst, Verkehrsüber-wachung, Tagdienst und Sonderaufga-ben sowie Hundestaffel.

Notwendige Kontrollen

Beginnen wir mit den Personen- und Fahrzeugkontrollen an den Portalen, einem Dienst in Früh-, Spät- und Nacht-
schicht. Unaufgefordert, so steht es in der Betriebsordnung, soll der Werksaus-weis beim Betreten und Verlassen des Werkes vorgezeigt werden. Im Werk ist er ebenfalls stets mit sich zu führen, damit man sich - wenn erforderlich - als Werksangehöriger ausweisen kann. Koffer, Kisten, Körbe und Pakete, mit denen manche Mitarbeiter das Werk betreten wollen, sind bis Arbeitsende dem Werkschutz gegen Quittung zur Aufbewahrung abzugeben. Da privates Fotografieren und Filmen im Werk untersagt ist, sind Fotoapparate und Filmgeräte ebenfalls für die Dauer der Arbeitszeit unaufgefordert an den Porta-len zu hinterlegen. Auch die gelegent-

lichen Taschenkontrollen sind nicht persönlich zu nehmen; sie sind nichts anderes als eine vorbeugende Maßnahme.

 

Schutz von Geschäftsgeheimnissen

Bei diesen Kontrollen geht es keines-wegs nur um die mögliche Mitnahme von Werkseigentum oder Eigentum von Kollegen, sondern auch um den Schutz von Geschäfts- und Betriebsgeheim-nissen. Vor einiger Zeit wurde bei einer dieser Stichproben zufällig entdeckt, daß vertrauliches Material, vor allem technischer Art, nach draußen mitge-nommen werden sollte. Gerade der Industriespionage gilt es im Interesse unserer Wettbewerbsfähigkeit möglichst jede Chance zu nehmen. Deshalb dürfte die Notwendigkeit solcher Kontrollen verständlich sein, zumal sich ihnen auch die Vorgesetzten in Stichproben unter-ziehen müssen.

Kollegen und keine ‚‚Bullen’’

In diesem Zusammenhang muß wieder einmal gesagt werden, daß jeder Ange-hörige des Werkschutzes in der Aus-übung seiner Aufgaben als Kollege handelt. Er ist gehalten, trotz aller not-wendigen Bestimmtheit, die mitunter angezeigt ist, verbindlich zu bleiben. Diese Verbindlichkeit darf umgekehrt der Werkschutz von den angespro-chenen Mitarbeitern erwarten. Man sollte die Werkschutzleute als Kollegen respektieren und sie nicht als „Bullen’’ abwerten und beleidigen, wie es zu-

hang die Aufgaben des kaufmännischen Kontrolldienstes, so daß sie hier nicht im einzelnen behandelt werden können. Es liegt auf der Hand, daß Eigentum der Firma nur mit entsprechenden Passier-scheinen   aus     dem    Werk  gebracht werden kann. Was die ein und aus-gehenden Materialsendungen anbe-langt, so müssen die ihnen beige-gebenen Begleitpapiere auf sachliche Richtigkeit und Unterschriftsberechtig-ung überprüft und mit dem Material hinsichtlich Stückzahl und Anzahl der Packstücke verglichen werden. Allein an einem der großen Portale werden täg-lich 800 bis 1.000 Fahrzeuge abge-fertigt. Das gibt eine ungefähre Vor-stellung vom Umfang des Material-verkehrs. Gerade vom kaufmännischen Kontrolldienst wird eine Arbeit geleistet, die äußerste Genauigkeit und Zuverläs-sigkeit erfordert.

Wie in einem Taubenschlag

Wer die Szene an manchen Portalen beobachtet, wird zuweilen an den Betrieb an Grenz- und Zollstellen erin-nert. An einem der Portale sagt uns ein Werkschutzmann: „Bereits von 7 bis 8.30 Uhr sind hier gut und gern 150 Dienstwagen durchgefahren. Wenn man hier schon lange Dienst tut, kennt man die meisten Fahrer. Das erleichtert die Arbeit. Aber die Abteilungswagen wer-den ständig von anderen Leuten ge-fahren, die man nicht kennt. Das erfordert natürlich mehr Zeitaufwand.’’ Drinnen sitzt sein Kollege vor dem Kontrollbuch. Er muß seine Augen über-

für Abhilfe zu sorgen. Wo Unregel-mäßigkeiten und anderes Auffallende zu bemerken sind - man denke beispiels-weise an eine Öffnung in einem der Werkszäune, durch die Diebesgut aus dem Werk geschafft werden könnte -muß sofort Meldung erstattet werden.Trifft man während eines Streifenganges auf Personen, die sich nicht als Werksangehörige oder Be-sucher ausweisen können, so werden Sachverhalt und Personalien geklärt. Bei den Rundgängen muß auch auf das Rauchverbot in gewissen Werksberei-chen geachtet werden. Ab und zu kommt es vor, daß Mitarbeiter unter Alkoholeinfluß stehen. Sie sind dann eine Gefahr für sich und andere. Trifft man sie in diesem Zustand an, so werden sie zum Werksärztlichen Dienst gebracht.

Auch eine Hundestaffel

Der Streifendienst muß auch danach sehen, ob Türen und Fenster, vor allem in Büros, nachts geschlossen sind, sich keine Mängel an Heizungsanlagen zei-gen oder irgendwo unnötig Licht brennt. Selbstverständlich ist das Augenmerk auch auf Feuerausbrüche, Wasserrohr-brüche, Gasrohrbrüche und andere Schäden zu richten, die in einem Großbetrieb immer wieder vorkommen können. Zum Streifendienst gehört ebenfalls der Einsatz der Hundestaffel, insbesondere im Bereich der Abstell-plätze und entlang den Außenzäunen des 2,5 Millionen Quadratmeter großen
Werksareals.   Für   die  Betreuung  und


Der Werksausweis soll beim Betreten und Verlassen des Werkes stets vorgezeigt werden. Hier bei der Ausweiskontrolle am Portal 20 Werkschutzmann Herbert Fuhrmann

Auch die in das Werk ein- und ausfahrenden Fahrzeuge werden regelmäßig kontrolliert, hier am Portal N 20 von Werkschutzmann G. Früh.

all haben. Seine Arbeit ist ständige Aufmerksamkeit. Der Schreibtisch ist mit vielen Scheinen übersät, Kontroll- und Passierbelegen. Ständig kommen und gehen Leute. Es ist wie in einem Taubenschlag.

 

Spezielle Lehrgänge

„Unsere Arbeit hat sich in den letzten Jahren stark vermehrt’’, meint der Werkschutzmann. ‚Sehen Sie da drau-ßen, fast zur gleichen Zeit, drei Wagen raus, vier rein.” Auf unsere diesbezüg-liche Frage meint er: „Zweifellos hat sich das Verhältnis zwischen Werk-schutz und Belegschaft in den letzten Jahren verbessert.” Das sei, wie wir hören, nicht zuletzt darauf zurück-zuführen, daß seit einigen Jahren externe Werkschutzlehrgänge durchge-führt würden. Teilnehmer  dieser Lehr-gänge   hätten  die Möglichkeit, vor der Industrie- und Handelskammer eine Prüfung abzulegen. Erst nach bestan-dener Prüfung seien sie Werkschutz-fachkräfte.

 

Keine Schwierigkeiten

Auf die Frage nach den Taschenkon-trollen antwortet der Werkschutzmann: „Keinem Menschen ist es wohl ange-nehm, wenn er kontrolliert wird. Die meisten Kollegen sehen die Notwen-digkeit aber ein, vor allem, wenn sie sich bewußt machen, daß das nicht gezielt, sondern stichprobenartig ge-schieht,   also    nicht    persönlich zu 
nehmen ist. Aber es gab auch schon

Ausbildung der Hunde sowie für die Instandhaltung der Zwinger ist der Grup-penführer der Hundestaffel verantwort-lich.

Mitunter wird provoziert

Ein junger Mitarbeiter, noch nicht lange beim Werkschutz, war sehr betroffen, als er während eines Streifenganges seine ersten Erfahrungen im K 40 machte: „Als wir, mein Kollege und ich, das Gebäude betraten, schallten uns Rufe wie ‚Achtung, die Grünen kom-men!’ entgegen. Vereinzelt waren auch Pfiffe zu hören." Solche Reaktionen könne man bei Streifengängen oft erle-ben. Inzwischen ist dem jungen Mann klar geworden, daß sie in vielen Fällen nicht ernstzunehmen sind. Für die meisten, die sich da „produzieren’’, ist es nur ein Jux. Andere hingegen wollen provozieren. Aber die Mitarbeiter des Werkschutzes lassen sich darauf nicht ein. Und das ist gut so. Denn Werk-sangehörige, die sich bei dieser Ge-legenheit auf solche Weise bemerkbar machen, sind eine Minderheit. „Man muß’, so der Werkschutzmann, „einfach darüber hinwegsehen."

Rauchen trotz Verbots

Doch man kann bei Streifengängen noch andere Beobachtungen machen. Hier und da sind Notausgänge durch abgestelltes Material blockiert. Dann wird sofort veranlaßt, daß sie frei gemacht werden. Ein anderes Problem ist  das  Rauchen  in den Rauchverbots-



Kaufmännischer Kontrolldienst der Versandfahrzeuge mit den Werkschutzmitarbeitern A. Habauer (linkes Bild) und W. Roth: Fahrzeuge und Zubehör müssen mit den Angaben und Daten in den Versandpapieren übereinstimmen.


zonen. Immer wieder wird beobachtet, wie am Rande einer Abteilung mit Rauchverbot ein Mitarbeiter seine Zigarette beim Herannahen der Streife verlegen ausdrückt. Woanders raucht man in der Pause auf der mit Kippen besäten Treppe, obwohl hier ein separater Raucherraum zur Verfügung steht. Allzu gerne wird die Gefahr hierbei übersehen. Schäden in Millio--nenhöhe entstehen unserer Wirtschaft

jährlich durch achtloses Rauchen an besonders brandempfindlichen Orten.

 

Eine heikle Sache

Eine heikle Sache für den Streifendienst
ist die gelegentlich notwendige Auffor-derung an die Kollegen, die Wasch-räume außerhalb der üblichen Zeiten ohne triftige Gründe nicht zu betreten. Häufig kommen Spindeinbrüche, also

Diebstähle an Kollegen vor, und wer dann zu der fraglichen Zeit im Waschraum war, kann leicht in Verdacht geraten. Das ist der Grund für diese Bitte.   Keineswegs  ist  es  die  Aufgabe des Werkschutzes, Mitarbeiter, die sich zufällig im Waschraum aufhalten, an ihre Arbeit zu beordern. Aber das sind nur einige der vielen Dinge, mit denen die Streifengänger täglich konfrontiert werden.

Aufgaben des Ermittlungsdienstes

Es liegt nahe, daß es in einem Werk, das nach der Beschäftigtenzahl mit einer mittelgroßen Stadt vergleichbar ist,  immer  wieder  zu  strafbaren Hand-
lungen, meist Eigentumsdelikten, kommt, die der Aufklärung bedürfen. In diesem Falle schaltet sich der Ermittlungsdienst des Werkschutzes ein, in dem oft so etwas wie eine


Der Werkschutzmann L. Bischoff mit den Schäferhunden Arras und Marko aus dem Zwinger der Hundestaffel des Werkschutzes während eines Kontrollganges auf einem der riesigen Fahrzeugabstellplätze. Gerade hier und vor allem nachts ist dabei das Mitführen der Hunde dringend geboten. Die Rüsselsheimer Hundestaffel besteht aus elf Hunden.


Mitarbeiter P. Veverka während eines
Streifenganges durch die Werkhallen. Hier prüft er gerade den Schlüssel-kasten an einem der Notausgänge.

„betriebliche Kriminalpolizei” gesehen wird. Aber diese Annahme geht an den Tatsachen vorbei, denn der Ermittlungs-dienst maßt sich keine polizeilichen Ein-griffsbefugnisse an. In sein Aufgabenge-biet fallen vor allem Verstöße gegen die Betriebsordnung.   Die   Befragung  ver-

an bestimmten Straßenstellen.

 

Auch der ruhende Verkehr

Besondere Aufmerksamkeit gilt auch dem  ruhenden  Verkehr,  sofern  er  den
fließenden behindert oder in Gefahr bringt. Vor einem Problem steht die Verkehrsüberwachung immer wieder: In einem Großbetrieb werden aus Raum-not, vielfach auch aus Unbedacht, aller-lei Materialien an den ungeeignetsten Stellen abgestellt, wodurch für den flies-senden Verkehr mitunter erhebliche Gefahren entstehen. Auch hier hat die Verkehrsüberwachung einzugreifen. Ei-nen kleinen Einblick in die Praxis erhält man, wenn man an einer Verkehrs-überwachungsfahrt durch das Werks-gelände teilnimmt. Da ist man einem Raser auf der Spur, dort einem Lkw-Fahrer, der mit offener Ladeklappe von einer Abladestelle zu einer anderen fährt. Immer wieder stößt man auch auf Disziplinlosigkeiten oder besser gesagt mangelnde Rücksichtnahme gegenüber den Mitparkern auf den Parkplätzen. Schwerbehinderten-Parkplätze werden häufig von Leuten benutzt, die dazu nicht befugt sind.

 

Aufnahme von Unfällen

„Manchmal”, berichtet ein Mitarbeiter der Verkehrsüberwachung, „waren wir schon Drohungen ausgesetzt, wenn wir
auf falsches Parken aufmerksam mach-ten. Sind es nur ein, zwei Leute, zeigen

sie sich meist vernünftig, sind sie aber in einer Gruppe, dann wird geschimpft, ja zuweilen bietet man uns sogar Schlä-
ge an, wenn wir sie auf ein verkehrs-widriges Verhalten aufmerksam ma-chen.” 1978 habe es im Werksbereich einschließlich der Parkplätze 236 Verkehrsunfälle gegeben, hörten wir weiter, aber auch schon 300 in einem Jahr. Von jedem Unfall wird eine Skizze angefertigt. Wenn die Unfall-beteiligten es wollen und keine Einigung zustande kommt, wird die Polizei hinzugezogen. Übrigens: Im Winter gibt es weniger Unfälle als im Sommer.

 

Auch für Katastrophenfälle

Schließlich hat der Werkschutz auch für Katastrophenfälle bereit zu sein. Dazu gehören vorbeugende Maßnahmen für Menschen und Material. Das bedingt eine enge Zu-sammenarbeit mit der Werksfeuer-wehr und der Abteilung Arbeits-sicherheit. Aus diesem Grunde werden Werkschutzmitarbeiter auch zu Hilfsfeuerwehrkräften ausgebildet. - Man erkennt daran und den an-deren hier nur kurz und nicht voll-ständig skizzierten Aufgaben den ganzen Umfang und die vielfältige Verästelung der Werkschutzarbeit, die auf einigen Sektoren rund um die Uhr getan werden muß. Sie erfordert Pflichtbewußtsein, Zuverlässigkeit und Dienstfreudigkeit. Wer einmal
ein wenig in das  Getriebe  dieser  Arbeit

Mitarbeiter H. Gergen während einer morgendlichen Verkehrskontrolle bei der Einfahrt zu den Parkplätzen nach der neuen Parkplatzregelung im N-Bereich.

 

hineingesehen hat, gewinnt vom Werkschutz ein anderes Bild, als er es als Außenstehender oft oberfläch-lich empfängt. Dieser Bericht will zur besseren Verständigung beitragen.


dächtiger   Personen   erfolgt   nur  nach Rücksprache mit dem Betriebsrat. Bei der Befragung kann auch ein Mitglied des Betriebsrates zugegen sein.

 

Die weißen Mäuse"

 

Von „städtischen" Verhältnissen muß man auch bei der Verkehrsregelung auf den vielen Werkstraßen und werks-

eigenen Parkplätzen ausgehen. Schon die Tatsache, daß im Werk ebenso wie auf den öffentlichen Straßen die Straßenverkehrsordnung gilt, gibt einen Fingerzeig, wie vielseitig die Aufgaben der Verkehrsüberwachung des Werk-schutzes sind, der „weißen Mäuse", wie sie im Betriebsmund heißen. Ihr Augen-merk richtet sich auf die Fahrgeschwin-digkeit, andere Verkehrsvorschriften und ebenfalls darauf, daß nicht an ver-botenen Stellen geparkt wird. Aber auch die Aufnahme von Verkehrsunfällen, die immer wieder im Werksbereich vorkom-men, gehört zu den Aufgaben der Ver-kehrsüberwachung. Ebenso muß auf den außerhalb des Werkes liegenden Pkw- und Omnibus-Parkplätzen nach dem Rechten gesehen werden. Aller-dings kann die Verkehrsüberwachung nicht überall zur gleichen Zeit sein. Außerdem muß dafür gesorgt werden, daß die notwendigen Verkehrszeichen angebracht oder aufgestellt werden. Und wenn die Situation es erfordert, stehen vor und nach den Schichten oder bei besonderen   Anlässen   Verkehrsposten

Das Protokollieren von Verkehrsunfällen auf dem Werksgelände gehört ebenfalls zu den Aufgaben der Verkehrsüberwach-ung des Werkschutzes. Bei der Aufnahme eines Unfalles erkennt man hier die Mitarbeiter H. Fuhrmann und H. Gergen.




Auch die Rüsselsheimer Taxifahrer wissen die Zuverlässigkeit und den Komfort von Opel-Fahrzeugen zu schätzen. Sie fahren - wie könnte es in der Opel-Stadt anders sein - zum allergrößten Teil einen Wagen aus unserem Haus. Auf dem kürzlich auf dem Marktplatz gemachten Bild haben sie ihre Wagen zu einer Gesamtaufnahme postiert.