Nicht nur bei Autos gibt es Modellwechsel. Auch Reifen werden ständig weiterent-wickelt. Und da
Reifenänderungen nicht so auffallend sind wie längere Motorhauben oder neue Achskonzepte, helfen markante Werbesprüche der Hersteller, sie in das Bewußtsein der Autofahrer zu bringen.
Schöner und wuchtiger
Neuestes Produkt ist der sogenannte Breitreifen, wobei hier nicht nur eine Reifenmarke gemeint ist, sondern alle Reifentypen, bei denen das Verhältnis von Seitenwandhöhe zu Reifenbreite deutlich
verringert ist - von den heute normalen 80 Prozent bis herunter zu 50 Prozent, so daß im letzten Fall die Reifenbreite das Doppel-te der Seitenwandhöhe beträgt. Schöner und
wuchtiger sehen
diese neuen Reifen, die schon von einigen Fahrzeugherstellern
ab Werk oder als Händlerumbau angeboten
werden, für viele Leute auf jeden Fall aus. Erhöhen sie aber auch die Fahrsicherheit?
Zwei Konstruktionsmerkmale
Nun, Breitreifen werden von zwei Kon-struktionsmerkmalen charakterisiert. Einmal ist es die breitere Lauffläche, die „mehr Gummi auf die Straße bringt’, und mehr Gummi auf der Straße, so
demonstrieren es seit Jahren die Reifen von Rennwagen, verhilft zu höheren Kurvengeschwin-digkeiten. Ein klein wenig dieser Rennreifen-potenz, allerdings zivilisiert durch gut bürgerliche
Laufflächenmischungen, be-schert der Breitreifen den normalen All-tagsautos. Die Verbesserungen fallen deshalb nicht allzu üppig aus, aber immerhin zeigen die Meßgeräte um 5 Prozent bis 7 Prozent
gestiegene Bremsverzögerungen und Seitenführungskräfte an. Ein weiterer Vorteil: Die Reifenlebensdauer steigt auf Grund der geringeren spezifischen Belastung um etwa 10 Prozent.
Aquaplaningempfindlich
Die breitere Lauffläche bedeutet aber auch im Prinzip eine erhöhte Gefahr des Aquaplanings auf Regenpfützen oder was-sergefüllten Spurrillen. Zwar ist es den Reifenherstellern
gelungen, durch ausge-klügelte Profilgestaltung den neuen Breit-reifen zu einer sehr guten Drainage zu verhelfen, mit abnehmender Profiltiefe verlieren die Wasserkanäle aber stärker an
Wirksamkeit als an schmalen Reifen. Abgefahrene Breitreifen sind deshalb aqua-planingempfindlich. Einige Experten fordern bereits für die
heute üblichen Reifen eine Mindestprofiltiefe von 3 mm statt der derzeitigen 1 mm Grenze. Für Breitreifen dürfte diese Forderung erst recht gelten, denn geringe Profiltiefe bedeutet bei Wasser
auf der Straße eine Rutschgefahr ähnlich wie auf Glatteis, es sei denn, man fährt bewußt langsam.
Darüber hinaus bringt die flache und breite Stirnfläche des Reifens eine gewisse Erhöhung des Windwiderstandes, besonders bei höheren Geschwindigkeiten.
Niederige Flankenhöhe
Zweites Merkmal der Breitreifen ist die niedrige Seitenflankenhöhe. Sie verringert die Verformung zwischen Felge und Reifen-aufstandsfläche bei Lenkbewegungen. Die Lenkbefehle des Fahrers werden
daher direkter und präziser übertragen, wodurch die Handlichkeit des Fahrzeugs gewinnt. Besonders schnelle Ausweichmanöver können exakter und sicherer gefahren werden, wenn das gesamte Fahrwerk
auf den Reifen abgestimmt ist. Niedrige Flankenhöhe bedeutet allerdings auch geringere Einfederungsmöglichkeit, so daß Breitreifen auf manchen Straßenoberflächen nicht ganz das „Schluckvermögen’
von normalen Reifen haben. Aber auch hier werden durch neue Seitenwandkonstruk-tionen Verbesserungen erzielt, so daß man bei einigen Fabrikaten inzwischen schon fast von Komfortbreitreifen
sprechen kann.
Diskutables Angebot
Fassen wir zusammen: Breitreifen können bei den meisten Fahrbedingungen etwas mehr als Normalreifen. Nutzt man ihre Fahrvorteile aus, setzt man den höheren Kaufpreis voll in Kurvenspaß um. Behält
man aber seinen bisherigen Fahrstil bei, so bieten Breitreifen zusätzliche Sicherheitsreserven bei Notbremsungen oder Ausweichman-övern. Obendrein belohnen sie noch durch höhere
Kilometerleistungen. Und das ist doch sicher ein diskutables Angebot.
P.Kr.
S E N A T O R und M O N Z A: Die neue Klasse
An dieser Stelle der ‚Opel-Produktschau ’78'’ müßte eigentlich der neue Commodore stehen. Da er aber erst im vorletzten Heft ausführlich
vorgestellt worden ist, überspringen wir ihn und kommen noch einmal auf SENATOR und MONZA zurück, über die zwar in verschiedenen Heften dieses Jahrgangs ebenfalls viel gesagt wurde, die der
Vollständigkeit halber aber hier noch einmal kurz erwähnt werden sollen.
Die luxuriöse Limousine SENATOR und das sportlich elegante Coupe MONZA rollen auf einem neuentwickelten Fahrwerk modernster Konzeption mit Einzelradaufhängung. Die sorgfäl-tige Abstimmung aller
Komponenten dieses aufwendig gebau-ten Fahrwerks mit Mc-Pherson-Federbeinen vorne und Schräglenkern hinten garantiert dabei nicht nur höchsten Komfort, sondern auch Handlichkeit und
Fahrsicherheit selbst in problematischen Situationen. In das Bild des Komforts fügt
sich auch die beispielhafte Laufruhe der gleichermaßen starken wie wirtschaftlichen Triebwerke nahtlos ein. Die hohe Leistung von 132 kW
(180 PS) beim Spitzenmotor 3.0 E ist das Ergebnis einer zielstrebig betriebenen Entwicklungsarbeit, die zudem günstige Verbrauchswerte ermöglicht. Das von einer elektronisch gesteuerten
Bosch-L-Jetronic beatmete und mit einer kontaktlosen Transistorzündanlage ausgerüstete Aggre-gat macht den MONZA 215 km/h und den SENATOR 210 km/h schnell. Die Beschleunigungswerte von 0 auf 100
km/h liegen bei der manuell geschalteten Version bei 9 Sekunden.
Mit SENATOR und MONZA begann das Unternehmen eine neue Ära in der Produktion Iuxuriöser Automobile mit über-legener Leistungsfähigkeit, die auf dem Markt eine glänzende Aufnahmen gefunden
hat.
GROSSARTIGER ERFOLG |
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"GOLDENES LENKRAD"
für unseren SENATOR CD |
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Nach vielen anspruchsvollen Käufern votierte jetzt auch eine 21köpfige Jury von Automobil-Experten aus sechs Nationen für unser Spitzenmodell: Sie verlieh dem Senator CD das begehrte, 1978 zum dritten Mal vergebene „Goldene Lenkrad’’, das von der Chefredaktion von „Bild am Sonntag’ gestiftet worden war. Der SENATOR CD erhielt den Preis mit 57 Punkten und damit deutlichem Vorsprung vor dem Mercedes 450 SLC 5.0 (45 Punkte), dem BMW B7 Turbo (29 Punkte) sowie weiteren nam-haften Konkurrenten in der Klasse I (Kaufpreis über DM 25.000). Das ist ein großartiger Erfolg, auf den wir alle stolz sein können. Zur Überreichung des goldenen Volants und der dazugehörigen Urkunde war Generaldirektor James F. Waters, Jr. persönlich nach Berlin gereist, begleitet von den Vorstandsmitgliedern Ekkehard Rohde und Helmut W. Zincke. Waters zeigte sich dabei nicht nur stolz auf die hohe Auszeichnung, sondern auch auf die hervorragende Leistung aller bei Opel. PEK-Direktor Zincke dazu: „Wir sehen darin eine weitere Bestätigung, daß unser Konzept richtig ist.” Ohne das Können und den Fleiß aller Mitarbeiter des Hauses Opel wäre dieses Automobil nicht entstanden, so Zincke zum Schluß seiner Ansprache, die er nach der Preisverleihung neben den anderen Repräsentanten der ausgezeichneten Unternehmen hielt. |
Die internationale Jury mit 21 Experten aus sechs Ländern, der so prominente Mitglieder wie der fünffache Automobilweltmeister
Juan Manuel Fangio sowie die bekannten Formel-1 Fahrer Ertl und Stuck angehörten, hatte ihre Wahl so begründet: „Opel ist mit diesem Auto in die europäische Spitzenklasse
vorgedrungen. Eine luxuriöse Limousine für besonders hohe Ansprüche, mit hohem Fahrkomfort, exzellenter Straßenlage und robustem Motor. Der Wagen bleibt auch im Grenzbereich
gutmütig und reagiert mustergültig auf plötzlich notwendige Korrekturen.” |
Der Generaldirektor vor dem SENATOR CD mit Urkunde und 1. Preis, dem „Goldenen Volant’’ (vor der
Windschutzscheibe zu erkennen).
OPEL PRÜFFELD IN DUDENHOFEN
Vom „Berg des Leidens”
und vielen anderen Marterstrecken
Am 1. April 1966 wurde das neue Opel Prüffeld in Dudenhofen eingeweiht. Kurz danach drehten die ersten Versuchsfahrzeuge ihre
Runden. 2,6 Millionen Quadratmeter groß ist das Areal, über 32 Kilometer lang sind die vielgestaltigen Teststrecken. Die kreisförmige Schnellfahrbahn hat einen Durchmesser von 1,5 und eine Länge
von 5 Kilometer. Werkstätten und Büros nehmen 2.900 Quadratmeter ein. 1966 begann man mit ca. 100 Mitarbeitern. Heute sind es 164, darunter 56 Testfahrer, 51 Männer und 5 Frauen. "Ihnen stehen",
so der Leiter des Prüffeldes, H. Riedrich, "ständig 70 bis 80 Fahrzeuge zur Verfügung, die in 20 ausgefeilten Versuchs-programmen überprüft werden. Seit wir hier vor mehr als 12 Jahren anfingen,
sind 47 Millionen Kilometer zurückgelegt worden. Gegenwärtig sind es ungefähr 4 Millionen Kilometer jährlich."
Schotterstrecken, karosseriemordende Klein- und Grobpflasterstrecken, Staub-, Sand- und
Schlammstrecken, die fast mit den schlimmsten afrikanischen Pi-sten wetteifern können, spezielle Mar-terstrecken mit brutalsten Schikanen wie Schlaglöchern, Querrinnen, Höckern und Wellenbahnen,
alpine Straßenver-hältnisse bis zu 30 Prozent Steigung - dies und noch einiges andere bietet sich dem, der das „Landschaftsbild’’ unseres Prüffeldes Dudenhofen an sich vorüber-ziehen läßt.
"Schlechtester" Straßenbau
bis höchsten Steigungen um Anfahr-manöver und knochenharte Erprobung von Getrieben und Kupplungen.
Auf anderen Strecken werden Brems-wege, Bremsverhalten und Spurtreue getestet. Wieder andere Straßenober-flächen erzeugen Karosseriegeräusche unterschiedlichster Art, denen man zu Leibe rücken
muß. Auf einer kreisrun-den Betonplatte, dem Skid-Pad, werden Überneigung, Lenkverhalten und Eigen-steuerung eines Fahrzeugs untersucht und abgestimmt. Ein 800 Meter langer Schleuderring mit
berieselbarer Basalt-oberfläche vermittelt Daten über Straßenhaftung und Rutschverhalten von Fahrzeugen und Reifen bei unter-schiedlichstem Wetter.
Leistungs- und Verbrauchstests
Daß zwischen dem Prüffeld und der Pro
duktentwicklung und Konstruktion (PEK) engste, kontinuierliche Zusammen-
wurde hier
fast schon zur Kunst er-hoben, denn: gute Fahrzeuge lassen sich nicht auf guten, sondern auf „katastrophalen’’ Straßen prüfen. Um-schlossen werden diese speziellen Teststrecken von einer
Schnellfahrbahn, auf der bis zu 225 Stundenkilometer seitenkraftfrei gefahren werden kann.
Autoleben im "Zeitraffer"
Um was geht es auf diesem Prüffeld? Um die Simulierung und Erprobung aller Anforderungen, die die harte All-tagspraxis an Automobile mit hoher Qualität stellt, also der wirklichen Be-lastung
entsprechend oder auch in noch verschärfter Form über sie hinaus-gehend. Genauer, ergänzend: Hier werden extrem harte Dauertests durch-geführt, in denen die Belastungen eines harten Autolebens im
"Zeitraffer" zu-sammengefaßt werden. An einzelnen Beispielen erläutert: Auf dem "alpinen" Straßensektor geht es bei kleineren
AUFNAHMEN
Die Luftaufnahme links zeigt das Opel Prüffeld in Dudenhofen. Es ist 2,6 Millionen Quadratmeter groß. Gut erkennt man die kreisförmige, 5 Kilometer lange Schnellfahrbahn und die
zahlreichen Prüfstrecken. Luftbild freigegeben Reg. Präs.Da. 327/68. (Aus Platzgründen können nur einige von vielen Motiven zur Illustration dieses Berichtes dienen.)
Die „Gebirgsstrecke”’ des Opel Prüf-feldes. Mittlerweile schon versteckt im Wald, steht sie den Anforderungen einer normalen Gebirgsstrecke kaum nach (oben).
Der „Berg des Leidens” ist Teil der Gebirgsstrecke. Mit 30 Prozent Steigung dient er speziell für Ge-triebeerprobungen (Bild rechts).
Das Skid-Pad, die Schleuderfläche des Prüffeldes, hat 100 m Durchmesser und dient unter anderem für
Überneigungsmessungen, Schlupfwinkel-messungen und Geräuschverhalten der Fahrzeuge.
arbeit besteht, versteht sich von selbst. Die PEK mit ihrem umfangreichen Komplex von Labors und elektronischen Meßeinrichtungen -
um das ergänzend in diesen Bericht einzufügen - wertet die praktischen Fahrversuche auf dem Prüffeld bis in alle Einzelheiten aus. Nichts wird dabei außer acht gelassen. Hier finden Leistungs-
und Verbrauchstests aller Art bis hin zur Kontrolle der Auspuffanlage und des Kraftstoff-Systems statt. Große Klimakammern erlauben Tests in tropischer Hitze und arktischer Kälte. Auf
Rüttelständen lassen sich Fahrten auf Straßen allerletzter Ordnung realitätsgetreu simulieren: tage-, wochen-, monatelang. So kann
das
Verhalten von Karosserien getestet und genau analysiert werden, noch bevor sie einen Meter Straße unter sich haben.
Praxisnahe Prüfungen
Doch zurück zum Prüffeld. Immer wie-der wird man hier darauf hingelenkt: Man testet so praxisnahe wie nur mögli-ch. Aus der Produktion herausgegriffe-ne Serienfahrzeuge werden laufend der
Dauererprobung unterzogen. Sie legen dabei 50.000 Kilometer zurück und werden anschließend vollständig zer-legt. Zustand und Abnutzung aller Teile werden gemessen und fotografiert. So gewinnen
die Ingenieure ein klares Bild, wie genau die Serienfertigung den Qualitätsnormen entspricht.
Die Salzbaddurchfahrt. Nicht nur, daß
das Fahrzeug ein Wasserbad mit 5prozentigem Salzanteil durchfahren muß, es wird auch noch am Ende des Salzbades mit der gleichen Lösung
total eingesprüht, ca. alle 300 km einmal.
In diesem Zusammenhang ist es auch von Interesse, etwas über unsere Ver-suchsfahrer zu erfahren. "Sie sind", so Prüffeldleiter H. Riedrich, "in drei Schichten rund um die Uhr auf den
Test-strecken. Dabei wird alles aus dem Wagen herausgeholt." Und welche An-forderungen werden an die Fahrer gestellt? "Vor allem Erfahrung", erläutert H. Riedrich, „spielt bei ihnen eine sehr
große Rolle. Sie müssen nicht nur gut fahren können, sondern auch techni-sches Gespür für einen Wagen haben.”
Viele Sicherheitsmaßnahmen
Doch noch eine andere Frage stellt sich, wenn man sieht, wie die Wagen etwa auf dem Skid-Pad oder auf dem Schleuderring "stramm am Zügel" herumgerissen werden, daß die Reifen
quietschen und rauchen oder wenn
Links die Großblockwellenbahn des Prüffeldes. Nach 2.000 km weiß man schon sehr genau,
was man an Festigkeit und damit Dauerhaltbarkeit von einem Fahrzeug erwarten kann. Solche Marterstrecken stellen jede normale Straße,
auch die schlech-teste, in den Schatten.
einer einen „Alpenpaß" mit 30prozen-tiger Steigung hinaufrast und auf der anderen Seite bei gleicher Steigung und fast gleicher Geschwindigkeit wieder herunter. Wie ge-fährlich lebt eigentlich ein Versuchsfahrer? Nun, bei weitem nicht so gefährlich wie es dem Laien erscheinen mag. „Unsere Sicherheits-maßnahmen’”, so der Leiter des Prüf-feldes, „sind so umfangreich wie möglich. Einer der Gründe, warum es bei Unfällen nie zu ernsthaften Ver-letzungen kommt, ist, daß alle Fahrer angeschnallt sind.”
Im Interesse der Sicherheit
Fazit: Wer sich die Aufgaben vergegenwärtigt, die dem Test-Betrieb der „Opel Enklave’’ im Wald von Duden-
Die Testfahrzeuge des Prüffeldes sind vollbepackt mit komplizierten Meßgeräten. Auf dem Bild oben die Ausrüstung eines Fahrzeugs für einen Bremsversuch. Am Steuer des Testwagens Mitarbeiter W. Bauer.
hofen gestellt sind und einen auch nur kurzen Einblick in die Arbeitspraxis hatte, der weiß, was hier geleistet, welcher hohe Einsatz hier täglich gefordert wird - alles im Interesse der Opelfahrer in aller Welt und ihrer Sicherheit. Ihnen soll ein Wagen geboten
werden, der den heutigen Anforderungen im Straßenverkehr voll gerecht wird.
Auf dem unteren Bild H. Riedrich, Leiter des Prüffeldes (rechts), im Gesprach mit dem verantwortlichen Meister für die Fahrschichten, A. Flachbarth, während Fahrversuchen auf dem Skid-Pad.
SENATOR+MONZA
geschützte-
Heckleuchten |
Die Wissenschaft sagt kurz und trocken Phantom-Licht, eine Bezeichnung, die kaum ein Autofahrer
kennt - im Gegensatz zu der Erscheinung, die dieses Wort beschreibt. Gerade im Herbst passiert es häufig, daß die Strahlen einer tiefstehen-den Sonne an Verkehrsampeln ein Rot-, Gelb- und
Grün-Signal gleichzeitig vortäuschen. Dieses Phantom-Licht kann auch in den Heckleuchten von Automobilen auftreten.
Eingang in die Serie
Erst zwei Auto-Typen auf dem deutschen Markt, unsere Spitzenmodelle SENATOR und MONZA, verfügen über diese Einrichtung, die derartige Reflexionen jedoch verhindert: das sogenannte
fremdlichtgeschützte Linsensystem. Diese neuartigen Heckleuchten, die das Werk in Zusammenarbeit mit der Zuliefer-Industrie entwickelte, fanden damit den Ein-gang in die Serie. Die Neuheit
unterscheidet sich äußerlich von den herkömmlichen Leuchteinheiten durch ihre nahezu schwarze Färbung und eben ihr Vermögen, Fremdlicht nicht zu reflektieren, sondern zu
„schlucken’”.
Zur Verkehrssicherheit
Erreicht wurde diese wichtige Eigenschaft durch die Struktur der Deckgläser. In ihre roten, gelben oder weißen Partien sind
Rillen eingeprägt, von denen jede mit mattschwarzem Kunststoff gefüllt ist, so daß sich aus dieser
Kombination ein jalousieartiger Effekt ergibt. Auf diese Weise wird ohne Einbuße an Leuchtkraft ein zielgerichtetes Signallicht abgestrahlt, das bei allen Licht- und Wetterverhältnissen eindeutig
erkennbar ist; ein Detail, das einerı wichtigen Beitrag zu erhöhter Verkehrssicherheit darstellt.
Das "Goldene Lenkrad" wandert durch die Abteilungen.
„GOLDENES LENKRAD”
Trophäe in den
Abteilungen
Wie wir bereits im letzten Heft berichteten: (OPEL POST 12/78, Seite 3), wurde unserem, !m letzten Jahr neu auf den Markt gekommenen
Spitzenmodell, dem Senator CD, von einer internationalen Jury das „Goldene Lenkrad’’ zuerkannt. Der Wagen erhielt den von „Bild am Sonntag" gestifteten Preis mit deutlichem Vorsprung vor einer
Reihe namhafter Konkurrenzfahrzeuge der Preisklasse über DM 25.000,--zugesprochen.
Diese begehrte Trophäe, eine großartige Anerkennung für Sicherheit, Komfort, Qualität und Leistung im Verhältnis zum Preis, wurde, nachdem sie eine Zeitlang im Ausstellungsraum des Rüsselsheimer
Werkes stand, auf Wunsch des Generaldirektors auf eine Rundreise durch die an Entwicklung und Fertigung des Senator CD beteiligten Abteilungen geschickt. Auf diese Weise wollte die
Geschäftsleitung ihre Anerkennung für die Leistungen der Mitarbeiter zum Ausdruck bringen.
Diese Bereiche - stellvertretend für alle seien hier Styling, PEK, Endmontage und Finish-Kontrolle, in der bekanntlich Senator und Monza einer letzten, gründlichen Durchsicht unterzogen werden,
erwähnt. Nicht zuletzt müssen in diesem Zusammenhang auch die Qualitätsförderung, Qualitätskontrolle und Inspektion genannt werden.
An den Tagen, an denen die Aufnahmen gemacht wurden, waren nicht alle Repräsentanten der einzelnen Bereiche anwesend, die eigentlich mit aufs Bild hätten kommen müssen; auch können aus
Platzgründen nicht alle Abteilungen erwähnt beziehungsweise im Bild festgehalten werden.
Auf der oberen Aufnahme (von rechts) Styling-Direktor H. G. Haga, Vorstandsmitglied H. Zincke, Direktor PEK - Pkw Europa, und W. Pihan, Direktor Qualitätsförderung, Qualitäts kontrolle und
Inspektion. Das mittlere Bild zeigt Mitarbeiter des K 40 mit J. Treber, Betriebsleiter Endmontage. Und auf dem unteren Bild sind einige Mitarbeiter der Finish-Kontrolle zu sehen, die natürlich
ebenfalls stolz auf die errungene Trophäe sind.
Der Senator zieht den BMW 730 im Vergleichstest ab. Eine Sensation!
INTERESANTER VERGLEICHSTEST
SENATOR - BMW 730
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Für das Verbrauchermagazin DM nahm der TÜV die "Klassenfeinde" Senator und BMW 730 in einen harten Vergleichstest. (Siehe dazu unten die verkleinerte Anzeige der DM, die im Februar in zahlreichen Tages- und Wochenzeitungen erschienen und in der auf den Test hingewiesen worden ist.) Im folgenden ein Auszug und das DM-Gesamturteil. |
Benz, das ist bekannt. Aber wie würde der verbesserte vom Opel Commodore GS/E bekannte Sechs-Zylinder-Einspritz-motor den Ver-gleich mit dem um 4 PS stärkeren BMW-Vergasermotor bestehen? |
... Es gehört Mut zu der Entschei-dung, ein neues Modell in einer Klasse anzusiedeln, die von zwei etablierten Konkurrenten beherrscht wird. Obendrein von Konkurrenten mit Rang und Namen, die in dem Ruf stehen, technisch ausgereifte Auto-mobile zu bauen. Aber Technik ist in |
sind in der Oberklasse selbstver-ständlich. Laufruhe, Stärke und Elastizität sind unabdingbare For-derungen an ein Triebwerk in dieser Fahrzeugklasse. Der 3,0-Liter-BMW-Sechs-Zylinder erfüllt diese Forder-ungen souveräner als die schon et-was betagten Motoren von Daimler- |
Die TÜV-Messungen zeigten sehr schnell, daß der Neuling sich keines-wegs vor der etablierten Konkur-renz zu verstecken braucht. Im Ge-genteil: In Laufkultur und Geräusch-pegel steht der Opel-Motor dem BMW-Triebwerk um nichts nach. In puncto Beschleunigung und Elastizi- |
dieser Klasse nicht alles. Image gehört dazu und bestimmt den Erfolg eines Modells maßgeblich. Die Daimler-Benz-Stragegen kultivierten das Traditionelle, das Wertbestän-dige, und die bayerischen Kontra-henten kommen mit sportlichen Ambitionen - sie setzen auf die Aktiven. "BMW aus Freude am Fahren"! hieß es in der Werbung. Beide prestigeträchtigen Klassen-feinde haben Erfolg auf ihre Weise. Aber wo ist Platz für einen Dritten, für Opel? Die Opel-Marketingexperten preisen ihren Neuling als den "Funktionellen" und hoffen damit, sowohl Daimler-Benz als auch BMW Kundschaft abzujagen.
Das für den Erfolg eines Modells so wichtige Image und der Prestigewert lassen sich nicht messen; subjektive
Entscheidungen sind nur schwer zu ergründen. In einem Autovergleich zählen deshalb objektive Daten, Zahlen und Diagramme. Mit Hilfe von aufwendiger Meßtechnik wird fest-gestellt,
welcher der beiden Pro-banden besser ist. |
Anzeige der DM (verkleinert), die im Februar in zahlreichen Tages- und Wochen-zeitungen erschienen ist und auf den Vergleichstest hinweist.
Der Test, der selbst den TÜV verblüft:
Opel:BMW
Für das Verbraucher- und Freizeitmagazin DM nahm der TÜV die Klassenfeinde Opel Senator und BMW 730 in einen harten Vergleichstest. Das Ergebnis verblüffte selbst den TÜV und Bayerns Automobilbauer werden es nicht gerne hören. Da wird kräftig mit Opels Hosenträger-Image aufgeräumt und der Große aus München muß Federn lassen. Den Überraschungstest des Monats lesen Sie im Februar-Heft der DM.
Falls ausverkauft, Überweisung DM 3,00 an Handelsblatt Stichwort "DM 2/79" PSCHA Frankfurt 255 10-606, Deutsche Bank Frankfurt 095 0162. Das Heft kommt portofrei ins Haus. (Keine Schecks oder andere Konten)
tät sticht der Opel-Einspritzer den bayerischen Kraftprotz sogar glatt aus. Der Opel braucht von Null auf Tempo 100 knapp 10 Sekunden, der BMW 10,6.
Noch deutlicher wird der Unterschied bei Beschleunigungen in höheren Geschwindigkeitsbereichen: Von Null auf Tempo 160 vergehen beim Senator 27,5 Sekunden, beim BMW 730 im-merhin 32,5 Sekunden. Auch bei der Höchstgeschwindigkeit ist der Senator überlegen. Er bringt es auf über 200 Stundenkilometer, der BMW 730 auf 195 km/h. Die Pluspunkte konnte der Senator trotz der Tatsache verbuchen, daß er mit einer PS-schluckenden Automatik ausgerüstet ist, während der BMW-Testwagen von Hand geschaltet wurde.
Trotz der überlegenen Fahrleistung hielt sich der Opel-Motor beim Ver-brauch zurück. Je nach Fahr-situation verbrauchte der Opel 12 bis 19 Liter auf 100 km. Unter gleichen Bedingungen liefen beim BMW 730 14 bis 21 Liter durch den Vergaser. Mitentscheidend für die Überlegen-heit des Opel Senator ist sicherlich auch sein geringeres Gewicht: Der Opel Senator bringt 1400 Kilogramm auf die Waage, der BMW 730 1630 Kilogramm. Leichtbauweise zahlt sich also doppelt aus. In der Ober-klasse gehört ein leistungsfähiger Motor ebenso wie ein komfortables und sicheres Fahrwerk zum Hand-werkszeug. Ohne Einzelradauf-hängung ist da kein Blumentopf zu gewinnen. Mit der bei den kleinen Opel-Modellen üblichen starren Hinterachse ist in dieser Klasse kein Staat zu machen. Das war auch den Opel-Technikern klar, und mit der erstmals bei Opel verwendeten Schräglenkerhinterachse zogen die Rüsselsheimer mit der Konkurrenz |
aus Stuttgart und München gleich, die schon länger auf Einzelradauf-hängung setzen.
Nach der Papierform also mußten die Kontrahenten etwa gleich gut sein. Aber die Praxis erwies auch hier Vorteile für den Opel Senator. Mit einem Know-how, das bei den Rüsselsheimern in bezug auf Einzel-radaufhängung nicht zu vermuten war, verpaßten sie dem Senator ein ausgefeiltes und ausgeglichenes Fahrverhalten. Schnelle Autobahn-kurven lassen den Senator unbeein-druckt. In engen Kurven bleibt der Opel lange Zeit problemlos neutral. In diesen Situationen wird der BMW viel früher unruhig und verlangt Reaktionen des Fahrers. Kurze oder lange Fahrbahnunebenheiten schluckt der Senator souverän. Sicher verfügt der BMW 730 in dieser Beziehung auch über einige Fähigkeiten, aber insgesamt ist er härter abgestimmt...
Zum Wohlbefinden in einem Auto tra-gen nicht nur leistungsfähiger Motor und kultiviertes Fahrwerk bei, sondern
auch funktionelle Armaturen und ein ansprechendes Interieur. Dazu gehören auch anständige Sitze. Die Vollschaumsitze des Senator bieten auf langen Reisen hohen Komfort und gute
Seiten-führung. Zwei Klassen schlechter präsentiert sich das BMW-Gestühl. Die Seitenführung fehlt völlig. Bei den extremen Querbeschleunigun-gen, die bei den Fahrtests auf der
Kreisbahn auftraten, saß der Fahrer regelmäßig auf der Handbremse. |
Innenraum des Senators kleiner als der des BMW, ohne daß es dort eng zuginge. Die Armaturen des BMW 730 sind mustergültig und beispiel-haft funktionell angeordnet. Das ist allgemein anerkannt. Die Opel-Armaturen konnten da nicht mit-halten. Sie sehen aus wie eine Luxus-Ausgabe des Opel-Rekord - mit Abstand die schlechteste Lösung in dieser Klasse. Das ist der einzige Punkt, in dem der Opel Senator dem BMW 730 eindeutig unterlegen ist.
Bei der Betrachtung der Betriebskosten wendet sich das Blatt schon wieder. Der Senator ist mit knapp DM 30.000 erheblich preiswerter als der BMW 730, der immerhin mit über DM 34.000 in der Liste steht...
DM-Testurteil
Die bayerischen Automobilbauer werden das nicht gerne hören, aber den Kollegen aus Rüssels-heim ist auf Anhieb ein guter Wurf gelungen. Der Opel Senator C ist dem BMW 730 in fast allen Bereichen überlegen. Der Sena-tor beschleunigt besser und fährt schneller, dabei geht er sparsamer mit dem Treibstoff um. Er hat das problemlosere und komfortablere Fahrverhal-ten und die besseren Sitze. Au-ßerdem kostet der Senator rund DM 4.000 weniger. Pluspunkte für den BMW 730 gibt es nur bei der Beurteilung der Armaturen und wegen des geringfügig größeren Passagierraums. Alle technischen Voraussetzungen für einen Verkaufserfolg des Opel Senator sind also gegeben. |
NOCH EINMAL ZUM THEMA
Breitreifen und Aquaplaning
Das Thema Breitreifen hat lebhafte Diskussionen ausgelöst, ob hier nicht doch der Fortschritt in
die falsche Richtung ent-wickelt worden ist, insbesondere, ob dem Autofahrer hier nicht ein Bauteil angeboten wird, welches die Fahrsicherheit auf nassen Straßen deutlich verringert. Deshalb soll
das Thema Breitreifen hier noch einmal etwas ausführlicher dargestellt werden.
Auf nasser Straße
Unsere Untersuchungen zu diesem Problem haben folgendes ergeben: Auf feuchter oder nasser Straße sind Breitreifen beim Bremsen und Kurvenfahren besser als vergleichbare Normalstahlgürtelreifen.
Das leuchtet auch ein, denn sie bringen ja mehr Gummi auf die Fahrbahn, können also mit einer größeren Fläche Brems- oder Kurvenkräfte übertragen. Ist die Straße durch Pfützen oder Spurrillen
mehrere Millimeter hoch mit Wasser bedeckt, sind Breitreifen im Neuzustand und auch noch mit einem etwa bis zur Hälfte abgefahrenen Profil bezüglich Aquaplaning mindestens genauso gut wie ähnlich
abgefahrene Normalreifen.
Den Bodenkontakt verlieren
Vergleicht man zum Schluß Reifen mit der gesetzlichen Mindestprofiltiefe von einem Millimeter, so steht der Breitreifen
mit einem um etwa 5 bis 8 Prozent früher einsetzenden Aqua-planing schlechter da. Dabei sollte jedoch nicht vergessen werden: Auch Normalreifen, die derart profilarm gefahren werden, können je
nach Wasserhöhe und Fahrzeuggewicht schon bei Geschwindigkeiten von ca. 70 km/h den Bodenkontakt verlieren. Bei den leider selbst bei starkem Regen üblichen deutlich höheren Fahrgeschwindigkeiten
auf unseren Straßen würden sie im Ernstfall auch nicht wesentlich schlechter über den Wasserfilm gleiten als die Breitreifen.
Vernunft des Fahrers
Einen Wunderreifen gegen Aquaplaning gibt es also nicht. Es sei denn, man geht 50 Jahre in der Automobilentwicklung zu-rück und montiert die Regenwurmreifen unserer Auto-Opas. Da aber niemand
deren sonstige Nachteile akzeptieren würde, bleibt als einzige Waffe gegen die nasse Gefahr nur die Vernunft des Fahrers, bei Wasser auf der Straße bewußt langsam zu fahren, egal wie breit die
Reifen nun tatsächlich
sind.
P.Kr.
Der Senator wird "Auto der Vernunft 1979" und diesmal zweiter im Vergleichstest, der UNO Generalsekretär und sein Entourage fahren SENATOR, der MONZA steht im Rampenlicht von 120.000 Watt! und im Senator wird für Ruhe gesorgt.
UNSER SENATOR
"Auto der Vernunft 1979"
|
VERGLEICHSTEST
S E N A T O R zweiter
Die Liste der Auszeichnungen, die unser noch nicht ein Jahr gebauter Senator inzwischen auf sich verei-nigt, gewinnt weiter an Umfang: Das jüngste Prädikat, mit dem sich unser Spitzenmodell schmücken kann, ist der Titel „Auto der Vernunft 1979’’, das ihm über 20.000 Leser des in Stuttgart erscheinenden - Fachblat-tes "mot - Die Auto-Zeitschrift” mit deutlichem Abstand in der Preisklasse über 20.000 DM zuer-kannt haben.
Das Abschneiden in seiner Gruppe kann als ein souveräner Erfolg
ge-wertet werden: Nach dem Auszählen stand der Senator 3,0 E mit 13.708 Punkten klar an der Spitze. Der Nächstplazierte, der Mercedes 230, erhielt von den beteiligten Lesern 9.681 Punkte. Platz
drei und vier erreichten zwei weitere Vertreter des Fabrikats Daimler-Benz, gefolgt vom BMW 520, dem Porsche 928, dem BMW 728 und unserem Monza 3,0E, der als Coupe in dieser Ausschei-dung noch
zahlreiche Limousinen distanzieren konnte.
Die goldene Plakette mit der Prägung „Auto der Vernunft 1979" nahm kürz-lich Vorstandsmitglied Helmut W. Zincke (links) in Stuttgart aus den Händen des Geschäftsführers des Motor-Presse-Verlages,
Ralf Hoff-mann, entgegen. Zincke, als Direktor der PEK an der Entwicklung des Se-nator federführend beteiligt, bedankte sich im Namen des Unternehmens und der Mitarbeiter für die hohe
Auszeichnung. (Siehe auch auf Seite 5 das Ergebnis eines Vergleichstests, bei dem der Senator zweiter wurde.)
Bei einem kürzlichen großen Vergleichstest der Fachzeitschrift „auto, motor und sport”’ mit fünf Fahrzeugen ihrer Klasse erreichte in der Gesamtbewertung der Mercedes-Benz 280 E 458 Punkte, unser Senator C 3.0 E 451 Punkte, der BMW 528i 421 Punkte, der Ford Granada 2.8i Ghia 384 Punkte und der Citroen CX 2400 GTi 376 Punkte. In einem Schlußwort des Blattes hieß es:
„Das Ergebnis dieses Vergleichstests ist - vor allem für die Firma
Opel erfreulich. Denn obwohl es dem Senator nicht gelang, in der Schlußwertung den Mercedes zu schlagen, kam er doch sehr nahe an das schwäbische Statussymbol heran und zeigte außerdem, daß er
seinem direkten Konkurrenten Ford Granada in jeder Beziehung überlegen ist. Der BMW, mittlerweile unverkennbar in die Jahre gekommen, schnitt deutlich schlechter ab; letzter schließlich wurde der
Citroen CX, der nur auf dem Gebiet des Fahrkomforts wirklich beeindrucken konnte. Deutsche Autokäufer scheinen sich über die Qualitäten der fünf übrigens im klaren zu sein: In der
Zulassungsstatistik ergibt sich die gleiche Reihenfolge wie im Vergleichstest”.
Ein weiterer großer Erfolg, der sich an den Vergleichstest der DM (siehe letztes Heft) anschließt. Dazu kommt die neueste Auszeichnung, über die auf Seite 3 berichtet wird.
Anlässlich seines Besuches in der Bundesrepublik kam UNO-Generalsekretär Dr. Kurt Waldheim am 28. und 29. März auch nach Hessen. Für die Fahrten des hohen Gastes (Bildmitte) und seiner Begleitung stellte das Werk acht SENATOR zur Verfügung.
Dreimal so hell wie die Sonne...
Das Werk entwickelte eine richtungweisende Beleuchtunganlage
Filmamateure könnten vor Neid er-blassen: Das Material, das bei ihnen in rund 56 Sekunden durch die Kamera surrt, belichten die
Sicherheitsforscher großer Automobilwerke in weitaus kürzerer Zeit - 1000 Bilder in einer Sekunde. Wenn es die Aufgabenstel-lung erfordert, laufen die Spezial-kameras sogar mit 3000 Bildern pro
Sekunde, um Crash-Tests aufzuneh-men. Solche Filmgeschwindigkeiten führen zu extrem kurzen Belichtungs-zeiten und erfordern daher eine her-vorragende Ausleuchtung. Eine enorme Steigerung der
bisher schon beträcht-lichen Lichtleistung erbringt ein neu-artiges System von Hochleistungs-strahlern, das jetzt bei uns seine Bewährungsprobe absolviert hat.
Helle und dunkle Phasen
Erkenntnisse aus den mit extremer Zeitlupe ablaufenden Aufnahmen der Crash-Versuche, wichtigstes Werkzeug zur Weiterentwicklung der automobilen Unfall-Sicherheit, können nur so gut sein wie das
Filmmaterial aus der Hochgeschwindigkeitskamera, auf dem die wenigen Sekundenbruchteile des Aufpralls mit der Deformation des Fahrzeuges und den Bewegungen der
Meßpuppen (,,Dummies’’) festgehalten sind. Wirklich brillanten Farbaufnahmen mit den Spezialkameras stand bislang der Energieträger etwas im Wege, der auch die Lampen speist: Wechselstrom hat die Eigenschaft zu „schwingen, es gibt helle und dunkle Phasen, die so schnell ablaufen, daß sie das mensch-liche Auge nicht wahrzunehmen ver-mag. Bei einer Belichtungsgeschwin-digkeit von 1000 Bildern pro Sekunde und mehr kann der Strom seine unerwünschte Eigenschaft allerdings nicht mehr verbergen. Um diesen Flim-mereffekt zu unterdrücken, schalteten unsere Ingenieure - sie teilten sich mit der Mörfelder Herstellungsfirma die Entwicklungsarbeiten - die 30 je vier Kilowatt starken Brenner sechsphasig und erhöhten die Frequenz auf 200 Hertz.
Ebenso wertvoll wie die Unterdrückung dieses sogenannten Stroboskopeffektes ist sicherlich auch die gegenüber her-kömmlichen Anlagen höhere
Lichtaus-beute. Die verwendeten Halogen-Me-talldampf-Lampen (HMI) übertreffen üb-liche Halogen-Leuchten um das Vier-fache. Die mittlere Lichtmenge am Film-objekt beträgt bei voller Leistung ca.
156.000 Lux. Das entspricht der Licht-
menge der Mittagssonne am Meer mal drei. Außerdem ist die für naturgetreue Farbwiedergabe wichtige Farbtempera-tur mit 5.600 Kelvin ideal, weil sie eben-falls die Qualität mittäglichen
Sonnenli-chtes erreicht. Unsere Techniker bezei-chnen an ihrer neuen Anlage aber nicht nur das starke, flimmerfreie Licht als den bemerkenswertesten Fortschritt, sondern auch den ausgeklügelten
Ver-stellmechanismus. Mit ihm kann man die Leuchten optimal den jeweiligen Versuchsanforderungen anpassen. Das ermöglicht es, Crash- Versuche noch detaillierter als bisher auszuwerten.
Im Interesse der Sicherheit
So ist die neue Anlage in Rüsselsheim sowohl hinsichtlich der Menge des Lichts wie auch seiner Verteilung her-kömmlichen Anlagen überlegen; die vierjährige Entwicklungszeit hat sich bestens
ausgezahlt und kommt dank der abzusehenden Weiterverbreitung des Systems der Automobilsicherheit auch im allgemeinen zugute. Die Her-stellerfirma erhielt bereits Anschluß-aufträge von der
Bundesanstalt für Straßenwesen (BAST) sowie von einem anderen namhaften bundesdeutschen Automobilhersteller.
Sicherheitsanlage P 4: Dreimal so hell wie die Mittagssonne an der Adria beleuchten die neuen Hochleistungs-strahler im Opel-Sicherheitszentrum sämtliche Testobjekte bei Crash-
Versuchen gegen die feste Barriere. Darüber hinaus sind die Strahler auch durch ihre sechsphasige Schaltung zur Unterdrückung des sogenannten Stro-boskop-Effektes herkömmlichen An-
lagen überlegen. Ergebnis: Durch bril-lantere und schärfere Filme aus den Hochgeschwindigkeitskamerss
kann die Sicherheitsforschung noch effizien-
ter betrieben werden.
DAS SICHERE AUTO
Gegen den Lärm |
Ein niedriger, nicht unangenehmer In-nengeräuschpegel wird hauptsächlich durch folgende Maßnahmen erzielt: Optimierung des Eigenschwingungsver-haltens der einzelnen Fahrzeugteile einschließlich der Verringerung oder Beseitigung von Resonanzen. - Elasti-sche, schallisolierte Lagerung schwin-gender Teile wie Motor, Getriebe, Gelenkwelle, Auspuff und Achsen. - Sorgfältige Ausführung und Verlegung von Betätigungsgestängen, Schlauchlei-tungen, Kabelsträngen usw. - Ver-ringerung oder Beseitigung von Geräuschen an den Geräuschquellen selbst, z.B. Ansaug-, Auspuff-, Lüfter-, Fahrtwind-, Roll-, Verzahnungs-, Stoßdämpfer- und Bremsengeräusche. - Entdröhnung der Karosserie durch Dämpfungsbeläge, Luftschalldämmung durch Schaumschicht und Schwer-schicht und sorgfältige Abdichtung aller „akustischen Lecks’’, sprich Karos-seriedurchbrüche für Kabel, Gestänge usw.
Elastischen Lagerelementen kommt eine Doppelfunktion zu: Sie müssen nicht nur ihrer Aufgabe als Schallsper-
Die Wände des Schallmeßraumes in der PEK sind mit keilförmigen Filzblöcken verkleidet. Hier lassen sich Fahrzeug-Eigengeräusche exakt lokalisieren.
rung gerecht -werden, sondern auch den im Fahrbetrieb auftretenden
sta-tischen und dynamischen Kräften ge-wachsen sein. Leider laufen beide For-derungen gegeneinander. Was für die Übertragung von Kräften gut ist, verschlechert die Dämpfungseigen-schaften - und
umgekehrt. Der zu findende Kompromiß, wie immer die eigentliche Aufgabe der Ingenieure, orientiert sich an vorrangigen Forde-rungen. der Sicherheit und
Dauerfestig-keit.
Ehrung für 50 Jahre Arbeit für Opel
Heinrich Mößinger aus der Abteilung Instandhaltung Chassisbau I konnte am 3. April sein 5Ojähriges Arbeitsjubiläaum bei Opel feiern. (Siehe auch die Jubilarseite dieses Heftes.) Aus diesem Anlaß fand Anfang April in Anwesenheit von Vertretern der Personal- und Sozial-abteilung, der Produktion und des Be-triebsrates in einer kleinen Feierstunde eine Würdigung des Jubilars statt, der mit 13 1/2 Jahren zu Opel kam. |
diese Ehrung bekanntlich immer imLandratsamt Groß-Gerau statt.) |
Während der Wagen auf dem Rollenprüfstand fährt, nimmt ein hochempfindliches Mikrofon das Geräusch in Kopfhöhe der Insassen auf. Zwischen Fahrer und Steuerstand besteht Sprechverbindung. Derartige Tests dienen der Entwicklung eines niedrigen Geräuschniveaus und dem Ausschalten von Brummfrequenzen.
Nach der Ehrung durch die Vertreter des Unternehmens und des Betriebsrates sowie der Überreichung von Scheck und
Geschenken überbrachte Bürgermeister Dr. K. H. Storsberg die Grüße des hessi-schen Ministerpräsidenten Holger Börner und überreichte ihm als Anerkennung für seine 5Ojährige Arbeit
bei Opel die Urkunde der hessischen Landes-regierung. (Vor Jahren, als 50jährige Jubiläen noch häufiger waren, fand |
Auf unserem Bild von links H. Riedel, Betriebsleiter Instandhaltung Chassisbau I, H. Schreiber, Betriebsleiter Unterzu-sammenbau, Achsen-, Stoßfänger- und Vergaserfertigung, H. Berger, Gesamt-produktionsleiter, Vorstandsmitglied Dr. W. Schlotfeldt, Leiter Personal- und Sozialwesen, Jubilar Heinrich Mößinger, Bürgermeister Dr. K. H. Storsberg, G. Noß, Leiter Personalabteilung, und R. Heller, Betriebsratsvorsitzender. |
Wenn man Rosi Mittermaier zu Olympiasiegen 1976 in Innsbruck geführt und gerade das Bundesverdienstkreuz bekommen hat, sitzt man im Monza 3.0E natürlich genau richtig!
„Ich bin ein Opel-Fan”
Noch sportlicher als bisher schon will sich künftig Erfolgstrainer Klaus Mayr auf der Straße bewegen: Der Team-Coach der bundesdeutschen
Ski-Amazonen entschied sich für einen schneeweißen Monza 3.0 S mit schwarzem Interieur, den er jetzt persönlich in Rüsselsheim abholte. Daß ihm die Entscheidung für den Neuen nicht schwer
gefallen sein konnte, bewies der prominente Ski-Experte mit einem kurzen Kommentar während der Übergabe durch den stellvertretenden Verkaufsleiter Deutschland, Karl
Krödel (rechts). Mayr: „Ich bin eben ein Opel-Fan!’”
MONZA
„Erfolg garantiert”
Die zahlreichen Auszeichnungen der letzten Zeit für unseren SENATOR dürfen nicht vergessen machen, daß der MONZA ebenfalls ständig mit Bestnoten bedacht wird. Hier - auszugsweise - eine weitere Stimme aus jüngster Zeit. In der „Frankfurter Rundschau’’ war zu lesen:
„Daß Opel neuerdings in der Oberklasse wieder ernst genommen wird, beweist der Erfolg
des ‚Senator’. Von ihm verkauft das Rüsselsheimer Unternehmen in der Bundesrepublik allmonatlich deutlich
mehr Fahrzeuge als BMW von seinen Siebener-Modellen ... Aber auch mit der Coupe-Version
des Senator, dem Monza, kann Opel bereits zufrieden sein Dieser Erfolg aus dem Stand heraus kommt nicht von ungefähr. Der Monza besitzt selbstverständlich die gesamte technische Konzeption des
Senator, der - wie selten ein Auto zuvor - sofort nach seiner Premiere von allen namhaften Fachkritikern mit Bestnoten bedacht worden ist.
In der Praxis bedeutet dies, daß auch der Monza jenes überdurchschnittlich gute Fahrwerk besitzt, das in seiner Synthese aus optimaler Fahrsicherheit und gediegenem Insassenkomfort Spitzenniveau repräsentiert. Was den Monza darüber hinaus attraktiv macht, ist sein originelles Karosseriekonzept. Im Gegensatz zu allen anderen Oberklasse-Coupe auf dem Markt besitzt der Monza einen variablen Innenraum und eine große Heckklappe.
Nun ist Zweckmäßigkeit in aller Regel für die Coupe-Käufer kein ausschlaggebendes Kaufmotiv. Verbindet sich diese nützliche Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten jedoch gleichzeitig mit
einem ernsthaft-eleganten und glaubwürdig sportlichen Habitus, so muß der Erfolg nahezu garantiert
sein..."
Das sichere Auto
Im Klimatunnel lassen sich extreme Klimabedingungen simulieren, wie sie in der Arktis oder in der Sahara
anzutreffen sind: Temperaturen von -40 bis +60 Grad
Celsius, relative Luftfeuchtigkeit von annähernd 0 bis et-wa 100 Prozent, Windgeschwindigkeiten von 200 km/h und Wärmestrahlungen von 1 kW/m². Der eingebaute Rollenprüfstand ist für Fahrgeschwindigkeiten bis zu 200 km/h ausgelegt.
... es war aber leider der von Pininfarina in Turin.
Viele wissen es ja bereits, Max Schmeling fuhr auch Senator!
Berichtigung
In der Rubrik "Das sichere Auto" auf Seite 21 des letzten Heftes wurde der Bericht über den Klimatunnel
versehentlich mit einem falschen Bild illustriert. Bei der Aufnahme handelt es sich um den Turiner Windkanal.
Die Versuche im Windkanal kommen ebenfalls der Sicherheit zugute, natürlich auch geringem Kraftstoff-verbrauch. Die Fäden am abgebildeten Wagen zeigen den Versuchsingenieuren, wo unerwünschte Luftwirbel auftreten. Auch für die Optimierung der Motorkühlung und der Innenraumbe- und -entlüftung sind Windkanal-versuche unerläßlich.
Bereits zum dritten Mal stellte vor einiger Zeit die Presseabteilung 25 Testwagen für die „Internationale Mobil-Journalisten-Rallye’’ zur Verfügung. Die Fahrzeuge bildeten sowohl vor dem Ereignis wie auch jeweils am Sonntag nach der Rallye einen besonderen Anziehungspunkt auf der Kurpromenade vor dem Hotel "Maritim" am Timmendorfer Strand.
Schmeling auf Senator
Wieder hat ein Prominenter die Vorzüge unseres SENATOR erkannt. Diesmal stellen wir Max Schmeling, Deutschlands ehemaliges
Box-Idol, vor, der seit kurzem stolzer Besitzer eines SENATOR CD ist. Die Aufnahme wurde nach der Übergabe des Wagens beim Opel-Händler Dello in Hamburg vor Max Schmelings Firma gemacht, der im
übrigen ein langjähriger Opel-Freund ist.
Astronautenbesuch
US-Astronaut James B. Irving (links) freut sich augenfällig auf eine Woche Deutschland und auf den Monza, den ihm Opel für diese Zeit zur Verfügung stellte. Inzwischen gab Irwin, der als Teilnehmer der Apollo 15-Expedition zum Erdtrabanten als erster Mensch ein von General Motors mitentwickeltes Auto auf dem Mond bewegt hatte, den Monza 3.0 E vor sinem Abflug in die Vereinigten Staaten mit dem Kommentar "Ein herrliches Auto - ich hätte es gerne länger behalten" wieder zurück. - Unser Foto entstand bei der Wagenübergabe am Franktufter Rhein-Main-Flughafen. Rechts Erich Kupfer von der Opel-Presseabteilung.