Noch vor der Markteinführung des Holden Commodore VB in Australien hatte Peter Robinson, Redakteur des australischen Magazins "Wheels" die Gelegenheit, den Opel Senator zu fahren, um einen
Vorgeschmack darauf zu bekommen, wie der Holden Commodore für General Motors auf dem australischen Markt einschlagen wird.
Irgendwo zwischen Rekord D und Ascona B lag wohl der Holden Torana, darüber der Holden Kingswood. Der Holden Commodore sollte zwischen beiden plaziert werden,
verdrängte den Torana aber rasch.
Sehr interessanter Artikel, der mal eine neutrale Sicht auf unsere geliebten Opel Modelle wirft und warscheinlich etwas neutraler urteilt, also manches heimische Magazin
damals.
Auch hier stelle ich die original Scans in english (australisch) und eine deutsche Übersetzung zur Verfügung.
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Schon vor der offiziellen Vorstellung in Deutschland fuhr Redakteur Peter Robinson den Senator
in Europa und kam zurück mit der Überzeugung, das die Ingenieure von General Motors wirklich wissen, wie man ein weltklasse Luxusauto baut.
Meine Einführung in die neue Generation der Welt-Autos von General Motors erfolgte im Süden von Frankreich und hinter dem Lenkrad eines deutschen Opel Senator. Vielleicht nicht der beste Ort oder das perfekte Auto um die eine Millon $ Frage zu beantworten:
Wird der Holden Commodore -
oder VB, wie bereits seit langem bekannt – General Motors mit der Waffe ausrüsten um einen größeren Marktanteil zu erobern, oder wird er nur den etablierten Torana und Kingswood Baureihen Umsätze
stehlen?
Nicht, dass der Süden Frankreichs kein herrlicher Ort ist, aber die Verkehrsbedingungen sind meist sehr restriktiv und die Suche nach etwas, das vergleichbar mit örtlichen Straßen ist, ist
schwierig, wenn nicht unmöglich; oder dass der Senator ein schlechtes Auto ist. Er ist alles andere als das, obwohl er deutlich eine gehobene Luxus-Entwicklung auf Basis des Rekord ist, der dazu
bestimmt ist, den kleineren Sechszylinder Modellen von BMW, Mercedes-Benz und Ford Granada Kon- kurrenz zu machen. Der Holden Commodore wird das nicht sein, egal wie gut er auch sein mag, denn er
wird für etwa die Hälfte des Preises der importierten Autos angeboten.
Dennoch war die Möglichkeit, der erste lokal ansässige Journalist zu sein, der den Senator fahren darf, war zu gut, um sie zu verpassen. GMH organisierte für mich das Auto, um es in und um Nizza am Tag nach dem Großen Preis von Monaco zu fahren.
Opel hatte nahezu das gesamte
Plaza Hotel in Nizza für 3 Wochen und 900 Journalisten für dieses Presseevent übernommen. Ich kam am Anfang der dritten Woche an, nachdem ich den neuen Senator und Monza Coupé in Monaco zum
ersten Mal gesehen hatte, wo sie - zusammen mit einem roten Lamborghini Countach – als Streckenfahrzeuge für den Grand Prix verwendet wurden. Sie beeindruckten durch ihr Styling und vor allem,
wie deutlich es ihnen gelang, sowohl distinguierter und größer als der Rekord zu wirken, auf dem sie stark basieren.
Innerhalb von Minuten nach dem Aussteigen aus dem riesigen Alitalia Jumbo in Rom hatte ich meine erste Begegnung mit dem Rekord und beschloss, das er zu klein um die Schnauze aussah und in
Australien als Ersatz für den Torana, anstatt als Modell zwischen dem Torana und dem
Kingswood gesehen würde . Nun scheint Australiens Version jedoch die längere Nase zu der Sechszylinder-Opel Commodore zu bekommen - die mit dem Senator und Monza geteilt wird - und dieser
Schachzug hebt das Auto und gibt ihm ein ausgeglicheneres und attraktiveres Er- scheinungsbild.
Um Verwechslungen zu vermeiden lohnt es sich, das Opel Modell line-up zu erklären. Der Rekord ist das Vierzylinder-Modell mit Starrachse, der Commodore ist die Sechszylinder-Version des Rekord mit einer langen Schnauze, während der Senator eine Sechszylinder-Limousine mit der langen Commodore Schnauze, aber mit neuem Heck-Styling und einer etwas längeren Radstand ist, um seine Hinterachse mit Einzelradaufhängung unterzubringen. Der Monza ist der Senator als Coupé obwohl er den Rekord / Commodore Radstand von 2668mm anstatt dem des Senator von 2693 mm hat. Australiens Auto wird auf dem Commodore basieren, obwohl natürlich für uns mit Sechs- und Achtzylinder Motoren. Dazu kommt noch die Möglichkeit, dass Holden noch bekannt gegeben wird, einen OHV – er wird zuerst im Sunbird kommen - später, wenn die Marktanfor-derungen sich so entwickeln, dass eine große Vierzylinderversion sich gut verkaufen würde, nach zu schieben.
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Der Montag war ein ruhiger Tag bevor die nächste Ladung Journalisten ankam, so dass ich meine Auswahl aus mindestens 20 Autos - Senator oder Monza, automatisch oder manuell treffen konnte. Opel
hatte in den 3 Wochen 10 Mechaniker vor Ort, die rund um die Uhr mit der Vorbereitung der Wagen beschäftigt waren, und mir wurde hinter vorgehaltener Hand erzählt, dass vier Autos bereits
abgeschrieben worden waren. Ich bin noch nicht sicher, ob das als Warnung gedacht war. Also ließ ich meinen kleinen Alfasud zurück und sein Platz wurde durch einen handgeschalteten Senator
Limousine mit Dreiliter
Kraftstoffeinspritzung und Sechszylindermotor eingenommen.
Opel hatte eine empfohlene Teststrecke von Nizza über Antibes, St. Tropez über die Küsten-straße und zurück nach Nizza auf der Autobahn. Es war als eine Tagestour gedacht, um eine Vielzahl von
Straßen-und Verkehrsbedingungen zu erleben, aber da ich das Auto erst kurz vor dem Mittagessen bekommen hatte, wähle ich eine kürzere Route durch Antibes und Cannes, und dann bergab über eine
gewundene Landstraße nach Frejus und zurück nach Nizza auf der Autobahn.
Ich habe bereits einen das Styling erwähnt, aber es lohnt sich hinzu zu fügen, dass der Senator extrem elegant ist, nicht nur insgesamt, sondern auch im Detail. Die niedrige
Taille, leicht abfallende Motorhaube und Kühlergrill, schön proportionierte Radkästen und einfache, aber attraktive Leichtmetallräder ergeben einen Luxuswagen, dem nicht einmal die vier
Seitenscheiben Abbruch tun können. In der Tat wird das Design durch das zusätzliche Fenster in der C-Säule unterstützt und es ist das kleine, feste in der Rückseite der Hintertür, das ebenfalls
überzeugt. Die vorderen und hinteren Türen öffnen weit, so dass der Zugang zum überraschend geräumigen Innenraum leicht fällt. In Anbetracht des 186mm kürzeren Radstands als der Kingswood besteht
eine beachtliche Menge Platz vorne und hinten, zumindest im C-Modell, dass Ich fuhr. Einige der britischen Journalisten stellten fest, dass das Spitzenmodell CD, mit Recaro Sitzen, deutlich
weniger Beinfreiheit auf den Rücksitzen hatte, weil die Vordersitze deutlich dicker sind.
Nur in Innenbreite fühlt es sich kleiner an als der Holden und etwas zu nah am Torana obwohl eine Prüfung der Zahlen beweist, dass dies eher eine Illusion als eine Tatsache ist. Während der
Kingswood 161 mm breiter als der Senator, hat dieser nur 19 mm weniger Schulterbreite. Der Senator hat auch beeindruckende 69 mm mehr Innenbreite als der Torana obwohl er in der gesamten Breite
nur 24 mm breiter ist. Offensichtlich gibt es viel mehr Innenraum als die Außen Abmessungen vermuten lassen, und mit 1441mm Schulterbreite ist der Senator äußerst attraktiv in diesem wichtigen
Bereich.
Das Cockpit ist so luftig und leicht wie die großen Glasflächen es andeuten, und die niegrige Taille ist sofort offensichtlich. Die Fahr Position zeigt noch weniger vom einst durch eine lange
Lenksäule und gebogene Ellenbogen geprägten Holden Ideal, das allmählich im Laufe der Jahre geändert wurde, um einem komfortableren Kompromiss zu
weichen. Im Senator es in der Nähe zur Perfektion. Auch das C-Modell bietet Höhenverstellung für den Fahrersitz und im CD ist die Lenksäule höhenverstellbar. Die Sitze werden haben ein
Velourpolster sind ausreichend dimensioniert auch für groß gewachsene Fahrer. Sie sind ein wenig flach im vorderen Bereich, aber mit der Höhenverstellung lässt sich das korrigieren.
Das Armaturenbrett ist modern
im Design ohne in irgendeiner Weise.revolutionär zu sein und
ist in Aussehen und Finish weniger Teutonisch.Vielleicht reflektiert es die internationale Mischung, die GM hat eindeutig zu erreichen hoffte. In der Regel lehnt es sich eng an den Rekord an,
jedoch sind alle Elemente auf dem Armaturenbrett jetzt im Einsatz. Es gibt mehr Instrumente, das Lenkrad hat ein weitaus attraktiveres Vierspeichen-Design und der Senator hat eine große
Vertäfelung aus Holzimitat auf dem Armaturenbrett, die in einem sonst so funktionalen und modernen Auto absurd wirkt.
Der Bosch L-Jetronic
Reihensechszylinder - bis jetzt kein V6s in Deutschland von GM -
entwickelt 134 kW bei 5800 Umdrehungen pro Minute bei maximalem Drehmoment bei 4200 bis 4800 Umdrehungen pro Minute. Damit hat er eine ganz andere Charakteristik als die Motoren, die bei uns vor
Ort montiert werden.
In Deutschland, so scheint es, hat Beschleunigung von unten heraus keine große Bedeutung. Viel wichtiger ist Top-End-Performance und vor allem Top-Geschwindigkeit. Wenn das Ihr Ding ist, dann sollte der drei Liter-Senator die BMWs und Benz mit seinen 210 km/h Höchstgeschwindig- keit in Schach halten können. Das ist sogar mehr als die alten V8 Admirals und Diplomaten die der Senator ersetzt. Beschleunigung ist ausgezeichnet, so lange man gerne die Gänge wechselt. Das passt zum Charakter des Fahrzeugs trotz seines luxuriösen Innenraums. Aber da die australischen Autos die Holden Reihensechszylinder und 4,2 und fünf Liter V8, in verbesserter Ausführung be- kommen werden, gibt es wenig Grund, weiter über deutsche Motoren zu grübeln.
Einmal in Bewegung gibt einem der Senator nicht das Gefühl, in einem großen oder schweren Auto unterwegs zu sein, und mit 1370 kg ist er etwas leichter als die 1.389 kg für einen Kingswood
Automatic mit der 4.2 V8 Maschine.
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Die Kugelumlauflenkung ist
schön ausgewogen und nahezu perfekt für die meisten Bedingungen. Erst wenn das Auto schnell durch eine Reihe von engen Kurven gefahren wird, fühlt man eine leichte Unschärfe im Geradeauslauf. Bei
voller Ausschöpfung des Lenkradius, zusammen mit der weichen Federung, fehlt ein klein wenig Präzision in der Lenkung. Aber selbst das sind zu viele Worte für das wahrscheinlich beste Setup einer
Servolenkung am Markt. Natürlich bekommen die lokalen Autos Zahnstangenlenkung – mit Servolenkung bei einigen Modelle - und mir wurde gesagt, dass sie keinen Zweifel daran läßt, dass es sich
ebenfalls um eine perfekte Lösung handelt.Vielleicht der größte Fortschritt gegenüber früheren Holden im der
Bereich der Lenkung ist, dass der Wendekreis dramatisch auf nur 9,85 m reduziert wurde. Genug, um die Verbesserung sofort ersichtlich zu machen.
Um im Wettbewerb bei den technischen Daten gegen BMW, Granada und Benz zu bestehen hat Opel die Einzelradaufhängung hinten eingeführt – und sei es auch nur aus einer Marketing-Sicht - unabhängig
davon, wie seine Ingenieure über die tatsächlichen technische Vorteile denken. Das System, das sie haben für den Senator und den Monza entwickelt haben ist näher an dem Peugeot 504/604 als am
BMW. Die Querlenker, die nach hinten aus einem Kastenprofil-Rahmen ragen, sind fast Längslänger anstatt Schräglenker, so dass das äußere Hinterrad fast einen positiven Sturz in der Nähe der
Haftgrenze hat und damit die maximale Kurvengeschwindigkeit reduziert. Den- noch sagt Opel, das sich das Fahrwerk damit deutlich gutmütiger im Grenzbereich verhält und das Heck weniger schnell
ausbricht, als bei einer Schräglenkerachse. Die Federung ist weich, für wirklich brillanten Fahrkomfort und eine ebenso ruhige wie bequeme Fahrt. Für Diejenigen, die ein strafferes Fahrwerk
wünschen, gibt es ein S-Packet, aber ích denke in dieser Klasse werden es nicht viele sein, die dies für notwendig halten.
Ein paar hochgestellte
Opel-Ingenieure erzählten der ehemalige Mitarbeiterin von WHEELS, Mel Nichols, dass man die Einzelradaufhängung auch bald in australischen Autos sehen werde. Joe Whitesell, der Chefingenieur von
GM, bestreitet dies. . . für die absehbare Zukunft. . . so wie es sich anhörte für mindestens 2 Jahre.
Offensichtlich bekommt unser Commodore eine überarbeitete Vierlenker Starrachse. Von dem, was wir gehört haben, wird sie ebenfalls hervorragend sein und ist ideal geeignet für australische Bedingungen. Wenn jedoch Ford auch Einzelradaufhängung am Fairlane / LTD einführt - wie empfohlen wurde - dann könnte GMH gezwungen sein, das hintere Ende vom Opel viel schneller einzuführen, als es jetzt geplant ist.
Andere erwähnenswerte Punkte sind die fast völlig fehlenden Windgeräuschen bei sehr
hohen Drehzahlen, der riesige Kofferraum, die nicht ganz ausreichende Lüftung für den australischen Sommer und die vollständige Beseitigung der Rauhigkeit im Wagen.
Wenn der Senator den Stern tragen würde, wäre all dies selbstverständlich, aber Tatsache ist, dass der weltweit größte Automobilhersteller bewiesen hat, dass er auf Augenhöhe mit jedem anderen
Hersteller konkurrieren kann. Alles, was GM jetzt zu tun hat ist, die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass ein Holden oder Opel so gut ist, wie er wirklich ist.