Inhaltsverzeichnis


KLIMAANLAGE

 

 

Allgemeines

 

Klimaanlagen sind in erster Linie Kühlanlagen, die die normale Serienheizung sozusagen "nach unten" ergänzen und mit ihr zusammen das Fahrzeug voll klimatisieren.

 

Durch eine im Fahrzeug eingebaute Klimaanlage, die in die Lüftungs- und Heizungsanlage integriert ist, wird es er-möglicht im Fahrgastraum bei allen denkbaren Witterungsverhältnissen eine angenehme Atmosphäre zu erzeugen, die dem individuellen Behaglichkeitsempfinden des einzelnen entspricht. Die Klimatisierung des Fahrgastraumes trägt dadurch zum allgemeinen Wohlbefinden und somit zur Sicherheit von Fahrer und Fahrgästen bei.


Klimatisieren bedeutet die Regelung von Temperatur, Feuchtigkeit, Reinheit und Bewegung der Luft. Eine Klima-Anlage im Fahrzeug kühlt die Luft und entzieht ihr Feuchtigkeit und Staub. Manuelle oder automatisch kombinierte Kühl- und Heizaggregate gestatten dem Fahrer eine wahlweise Regelung der Temperatur im Fahrgastraum.

 

Die Klimaanlage arbeitet nach dem Prinzip einer Kompressorkühlanlage (Kühlschrank) und besteht aus folgenden Hauptbauteilen:


1.     Kompressor       -   am Motor angebaut
2.     Kondensator     -    vordem Kühler angeordnet
3.     Verdampfer       -    vor dem Heizungsgehäuse angeordnet
4.     Akkumulator     -    in der Saugleitung eingebaut
5.     Orifice-Ventil     -    in der Flüssigkeit vor dem Verdampfer eingebaut
6.     Verschiedene Regelorgane, Schlauchleitungen, Kältemittel


 

Wirkungsweise der Klimaanlage


Die Arbeitsweise der Klimaanlage unterliegt drei Naturgesetzen:

 

Gesetz I

 

 

 

Gesetz II

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gesetz III

Wärme bewegt sich immer vom wärmeren zum kälteren Gegenstand.

 

Wärme ist eine Form von Energie, die Temperatur ist ein Maß für ihre Intensität.

 

Um eine Flüssigkeit in Dampf zu verwandeln, ist Wärme erforderlich.

 

Wenn z.B. Wasser über einem Brenner kocht, absorbiert es eine große Menge Wärme, ohne beim 

Verdampfen seine Temperatur zu verändern.

 

Wird umgekehrt dem Dampf Wärme entzogen, dann kondensiert er zu Flüssigkeit.

 

Die Temperatur, bei der das Wasser kocht oder Wasserdampf kondensiert, hängt vom Druck ab. Bei

steigendem Druck steigt die Siedetemperatur.

Beim Komprimieren eines Gases steigt dessen Temperatur und dessen Druck.

                            

Beispiel:

Wenn der Kolben eines Dieselmotors sich nach oben bewegt, drückt er die Luft zusammen. Dadurch

entsteht eine hohe Temperatur, die, falls Öl in den Zylinder eingespritzt wird, dieses sofort entzündet.


 

Der prinzipielle Kühlzyklus, in dem die obigen Gesetze angewendet werden, vollzieht sich wie folgt:

 

  1. Flüssiges Kältemittel absorbiert beim Verdampfen Wärme aus der Umgebung (Gesetz I und II).
  2. Die heißen Dämpfe werden komprimiert und erreichen eine Temperatur, die überderder Umgebungsluft
    liegt (Gesetz III).
  3. Die Umgebungsluft (die kälter ist) absorbiert Wärme und kondensiert den Dampf zu Flüssigkeit (Gesetz I
    und III).
  4. Die Flüssigkeit läuft zum Anfangspunkt des Zyklus zurück und wird wieder verwendet.

Kältemittelkreislauf

1     Anschluß für Niederdruckmanometer
2     Akkumulator mit Ölbohrung und Trockenmittel
3     Kaltluft
4     Verdampfer
5     Thermostatschalter
6     Orifice-Ventil
7     Gebläse
8     Frischlufteintritt
9     Kompressor
I0    Warmluft

11    Niederdrucksicherheitsschalter
12    Hochdrucksicherheitsschalter, Anschluß für

         Hochdruckmanometer
13    Außenluft
14    Kondensator


A      Dampf Niederdruck
B      Dampf Hochdruck
C      Flüssigkeit


 

Der Kompressor saugt durch seine Pumpwirkung über den Akkumulator, der die Funktion eines Flüssigkeits-abscheiders hat, Niederdruckkältemitteldampf niedriger Temperatur aus dem Verdampfer und komprimiert diesen Dampf zu einem höheren Druck und einer höheren Temperatur.

 

Ein Flüssigkeitsabscheider ist notwendig, da mit dem Kältemitteldampf auch noch Reste unverdampfter Flüssigkeit mitgerissen werden können, die, falls sie in den Kompressor gelangen, diesen zerstören würden. Im Akkumulator kann die Restflüssigkeit vollständig verdampfen. Sie wird dann vom Kompressor als normaler Kältemitteldampf mit abgesaugt. Aus dem Kreislauf im Akkumulator anfallendes Öl wird über eine Ölbohrung, die am Boden des Akkumulators angebracht ist, dem System wieder zugeführt.

 

Vom Kompressor wird der "heiße" KäItemitteldampf über die Heißgasleitung zum Kondensator (Wärme-austauscher) gedrückt, an dem die kältere Außenluft vorbeistreicht und dem Kältemitteldampf Wärme entzieht.

Im Kondensator wird der heiße Kältemittel dampf durch den Wärmeentzug unter den Siedepunkt des Kältemittels abgekühlt - er kondensiert zur Flüssigkeit. Das flüssige Kältemittel gelangt vom Kondensator über die Flüssigkeitsleitung zum Orifice-Ventil, das durch seinen kalibrierten Durchgang - Trennstelle zwischen Hochdruck-und Niederdruckteil - folgende drei Funktionen übernimmt.

 

1 .  Das Orifice-Ventil regelt den Kältemitteldurchfluß

      (Kältemittelmenge) durch den Verdampfer.

 

2.   Das Orifice-Ventil erzeugt durch den konstruktiv

       festgelegten nicht veränderbaren Durchgangs-

       querschnitt einen niedrigeren Druck im Ver-

       dampfer. Das flüssige Kältemittel kann infolge

       Druckabfall im Verdampfer leichter verdampfen.

 

       Durch die Kältemittelverdampfung und die damit

       verbundene Wärmeaufnahme sinkt zwangsläufig

       die Temperatur an den Verdampfungsaußen-

       flächen, so daß die darüber hinwegströmende Luft

       abgekühlt wird.

 

3.   Das Orifice-Ventil hält im kondensierten, flüssigen

       Kältemittel einen Druck aufrecht, so daß es flüssig

       bleibt.

 

Durch den nicht veränderbaren Durchgangsquer-schnitt des Orifice-Ventils gelangt bei laufendem Kompressor immer die gleiche Menge Kältemittel in den Verdampfer, d.h. die Kälteleistung läßt sich über das Orifice-Ventil nicht regeln.

Die Kälteleistung wird bei dieser Klimaanlage nur durch ein Thermostat geregelt, das den Kompressor über die elektromagnetische Kupplung aus- und einschaltet.

 

Der Fühler des Thermostaten ist über ein Kapillarrohr hinter dem Orifice-Ventil am Anschluß.-rohr des Ver-dampfers fest angeklemmt und nimmt jede Tempe-raturschwankung auf der Niederdruckseite, d.h. im Verdampfer auf.

 

Damit die Anschlußstelle nicht durch Wärme vom Motorraum aus beeinflußt werden kann, ist sie durch eine geschlossene Isolierung gut abgeschirmt.

 

Durch das verdampfende Kältemittel kühlt der Verdampfer und in Verbindung damit auch das Anschlußrohr hinter dem Orifice-Ventil ab.

 

Das Gas im Fühler und im Kapillarrohr kühlt sich ebenfalls ab und zieht sich dabei zusammen, wodurch der Druck in der Membrankammer des Thermostaten kleiner wird. Bei einem bestimmten Druck, der einer zugeordneten Temperatur entspricht, öffnen sich die Schaltkontakte. Der Kompressor wird über die elektromagnetische Kupplung, die zwischen Antriebsriemenscheibe und Kompressor sitzt, abgeschaltet.

 

Über die Magnetkupplung wird die Klimaanlage bei kaltem Wetter ausgeschaltet. Die Anlage dauernd zu betreiben wäre unwirtschaftlich. Bei ausgeschalteter Magnetkupplung ist der Kraftschluß zum Motor getrennt und die Keil-riemenscheibe läuft frei. Der Motor wird nicht mehr durch den mitlaufenden Kompressor belastet.

 

Sobald die Temperatur im Verdampfer wieder auf einen bestimmten Wert angestiegen ist, werden die Schaltkon-takte im Thermostat durch den ansteigenden Druck im Kapillarrohr wieder geschlossen. Zwischen diesen beiden fest eingestellten Schaltpunkten arbeitet das Thermostat und somit die Klimaanlage kontinuierlich und automatisch.

 

Damit das umlaufende Kältemittel nicht durch Feuchtigkeitspartikel - Wasser - gestört wird, muß dem Kältemittel jede Spur von Feuchtigkeit entzogen werden. Im Akkumulator, der zwischen Verdampfer und Kompressor in der Saugleitung angeordnet ist, ist deshalb eine Chemikalie eingelegt, die mit ihren spezifischen Eigenschaften die Feuchtigkeit im Kältemittelkreislauf bindet.

 

1    Vom Verdampfer
2    Gasförmiges Frigen
3    Flüssiges Frigen
4    Trockenmittel
5    Ausfluß Kompressoröl
6    Zum Kompressor

Zum Schutz der Klimaanlage gegen Überdruck und Kältemittelmangel sind an der Flüssigkeitsleitung ein Hochdrucksicherheitsschalter und ein Niederdruck-sicherheitsschalter angeschlossen. Der Anschluß des Hochdrucksicherheitsschalters dient bei Service-Arbeiten gleichzeitig auch zum Anschluß der Hochdruckmeßleitung. Der Hochdrucksicherheits-schalter schaltet den Kompressor ab, wenn der Druck innerhalb der Klimaanlage einen unzulässig hohen Wert erreicht und die Anlage gefährden könnte.

 

A = Hochdrucksicherheitsschalter
B = Niederdrucksicherheitsschalter

Ein unzulässiger Druckanstieg kann den Ausfall des zusätzlichen Gebläses vordem Kondensator, einen ver-schmutzten Kondensator, außergewöhnlich hohe Außentemperaturen oder extreme Motorbelastung als Ursache haben. Sobald der Druck in der Klimaanlage auf normale Werte zurückgegangen ist, schaltet der Hochdruck-sicherheitsschalterden Kompressor wieder selbsttätig ein.

 

Der Niederdrucksicherheitsschalter schaltet den Kompressor ab, sobald der Druck in der Klimaanlage unter einen bestimmten Wert gefallen ist. Im Gegensatz zum Hochdrucksicherheitsschalter schaltet der Niederdrucksicher-heitsschalter den Kompressor nicht wieder selbsttätig ein, da die Ursache für einen Druckabfall in der Regel ein Kältemittelmangel sein wird.

 

Bei einer derartigen Beanstandung muß die gesamte Klimaanlage auf undichte Stellen abgesucht, instand gesetzt und wieder mit Kältemittel gefüllt werden. Da über undichte Stellen außerdem Kältemittel auch Ol entweichen kann, ist die Abschaltung des Kompressors eine Sicherheitsmaßnahme, um ihn gegen Schäden wegen Olmangel zu schützen.

Temperatur

Überdruck

°C

°F

kPa

bar

- 30

- 22

102

1,02

- 25

- 13

126

1,26

- 20

- 4

153

1,53

- 15

5

186

1,86

- 10

14

223

2,23

- 5

23

266

2,66

0

32

314

3,14

5

41

369

3,69

10

50

431

4,31

15

59

500

5,00

20

68

577

5,77

25

77

663

6,63

30

86

758

7,58

35

95

862

8,62

40

104

977

9,77

45

113

1102

11,02

50

122

1238

12,38

55

131

1386

13,86

60

140

1548

15,48

65

149

1721

17,21

Das Druck-Temperaturverhalten des Kältemittels “Frigen R 12" ist in der nebenstehenden Tabelle ge-zeigt.

 

Der Tabelle entsprechend wird z.B. in einem Kältemittelbehälter bei 30° C ein Druck von 758 kPa (7,58 bar) anstehen. Wenn sich das Kältemittel auf 50° C erwärmt, steigt der Druck auf 1238 kPa (12,38 bar).



 

Beschreibung der einzelnen Bauteile

 

In diesem Abschnitt sind die Hauptbauteile der Klimaanlage einschließlich ihrer Aufgabe beschrieben. Sofern Bauteile eingestellt, gereinigt, geölt, instand gesetzt oder ersetzt werden können, so ist dies in diesem Abschnitt erläutert.

Verdampfer

 

Aufgabe

 

Der Verdampfer kühlt, trocknet und reinigt die Luft, die in den Fahrgastraum eintritt» Beim Durchgang durch den Verdampferkern wird die Luft bei eingeschalteter Anlage gekühlt. Die kalte Metalloberfläche des Verdam-pfers entzieht der vorbeistreichende Luft Wärme.

 

In gleichem Maß, wie sich die Luft abkühlt, kondensiert freiwerdende Luftfeuchtigkeit auf dem Verdampfer. Staubteile, Blütenpollen usw. werden, während sie mit feuchten Flächen des Verdampfers in Berührung kom-men, festgehalten und mit dem Kondenswasser abgeführt.

 

Bei eingeschalteter Klimaanlage wird die absolute Feuchtigkeit der Luft durch Kondensieren am Verdampfer herabgesetzt.


Wenn das Fahrzeug bei regnerischem, feuchtem oder kühlem Wetter gefahren wird, trägt diese Eigenschaft dazu bei, das Beschlagen der Fenster zu reduzieren .

Aufbau


Der Verdampferkern besteht aus profilierten Aluminiumblechen, die zu einem Rohrsystem zusammengeschweißt sind. Zwischen dem Rohrsystem sind zur intensiven Abgabe der Kälte vom Verdampfer an die vorbeistreichende Luft Lamellen angeordnet.
Damit während des Betriebes das eingespritzte Kältemittel möglichst vollständig verdampft, und somit eine optimale Kühlleistung erreicht wird, hat der Verdampferkern eine U-Form.
Am Verdampferkern sind seitlich Sammelkästen angeschweißt, an denen die Anschlußrohre angebracht sind.

Im unteren Anschlußrohr - Verdampfereingang -ist das "Orifice-Ventil" eingesteckt, das durch seine kalibrierte, nicht veränder-bare Bohrung den Kältemittelfluß im System bestimmt.

 

Der Verdampferkern ist in einem Kunststoffgehäuse eingebaut, das widerstandsfähig ist gegen Beschlagen durch feuchte Umgebungsluft.

 

Anordnung

 

Der komplette Verdampfer (Gehäuse mit Verdampferkern) ist mit dem Heizungsgehäuse zusammengebaut. Alle Teile, die zur Luftführung dienen, sind aus widerstandsfähigem Kunststoffmaterial hergestellt.

 

Zur Belüftung des Innenraumes kann, je nach Stellung der Luftklappe, Außen- und Umluft in das Wageninnere geleitet werden. Sie wird von einem geräuscharmen, leistungsstarken Radialgebläse durch den Verdampfer bzw. durch die Heizung gedrückt.

 

Die Gebläsedrehzahl und somit der Luftdurchsatz ist in verschiedenen Stufen regelbar.

 

Die aufbereitete Luft wird durch die in der Instrumententafel vorhandenen, verstellbaren Düsen des Lüftungs- und Heizungssystems ausgestoßen.

 

Wirkungsweise

 

Das Kältemittel tritt, nachdem es das Orifice-Ventil passiert hat, als eine Mischung von Flüssigkeit und Dampf niedrigen Druckes in den Verdampferkern ein.


Die eingespritzte Flüssigkeit verdampft bei diesem niedrigen Druck und nimmt dabei große Mengen Wärme auf» Die Wärme wird der Luft entzogen, die durch den Verdampferkern geleitet wird. Die in der warmen Luft enthaltene Feuchtigkeit kondensiert an den kalten Verdampfungswandungen und wird dadurch entfeuchtet.


Die so im Verdampfer aufbereitete Luft kann dann über die Mitteldüsen direkt in das Fahrzeug oder je nach Stellung der Mischluftklappe auch überden Heizerkern zum Nacherwärmen geleitet werden (Reheat-System).


Die Mischluftklappe gestattet es, alle Luft- oder einen Teilluftstrom über den Heizerkern zu führen oderauch den Heizerkern vollkommen abzusperren. Beim Kühlvorgang kann sowohl Umluft für max. Kühlleistung als auch Außenluft gewählt werden.


Die Temperatur im Verdampfer muß so reguliert werden, daß die anfallende Feuchtigkeit nicht auf der Kernoberfläche anfriert und die Luftkanäle verschließt. Die Gefrierschutzkontrolle am Verdampfer wird vom Thermostatschalter sichergestellt.

Der Thermostatschalter "B" ist am Verdampfergehäuse ange-schraubt und schaltet den Kompressor über die Magnetkup-plung aus und ein.


Das wärmeempfindliche Kapillarrohr des Schalters ist hinter dem Orifice-Ventil am Anschlußrohr des Verdampfers mit einer Schelle angeklemmt und nimmt so die Temperaturschwankun-gen im Verdampfer auf.

 

Damit die Anschlußstelle des Kapillarrohres nicht durch die Wärme des Motorraumes irritiert wird, ist sie gut mit einer plastischen Masse "A" abisoliert.

 

Diagnose


Schmutz und andere Fremdkörper auf der Verdampfer-oberfläche oder im Verdampfergehäuse können den Luftdurchgang behindern. Eine Verminderung des Luftdurchganges bedeutet gleichzeitig eine Herab-setzung der Kühlleistung. Ebenso kann ein undichtes Verdampfergehäuse die Ursache für Leckluft und mangelhafte Kühlleistung sein.


Es muß sichergestellt sein, daß der Kondensatabfluß frei ist, so daß immer ein ungehinderter Abfluß gewährleistet ist.


Störungen am Verdampferkern sind in der Regel nicht zu erwarten; es sei denn, er wäre undicht, was sich bereits nach kurzer Zeit durch Kältemittelmangel - Ansprechen des Sicherheitsschalters - bemerkbar machen würde.

 

Instandsetzung

 

Folgende Teile des Verdampfer-Zusammenbaues können ersetzt werden:

Verdampfergehäuse
Verdampferkern
Orifice-VentiI

 

Thermostatschalter
Gebläsemotor
Dichtungen

 


Beim Einbau neuer Teile auf peinliche Sauberkeit und korrekten Einbau achten. Dichtungen und Dichtungs-mittel richtig anordnen.


Falls erforderlich, können das Verdampfergehäuse und die Außenflächen des Verdampferkerns gereinigt werden.

 

Während der Reinigung die Öffnungen der Anschlußrohre - mit den Original-Verschlußkappen - dicht verschließen.


 

Kompressor

 

Aufgabe


Der Kompressor pumpt je nach Bedarf das Kältemittel innerhalb der Klimaanlage um, wobei die tatsächliche Arbeit im Zylinder stattfindet.

 

Hauptteile

 

Der Kompressorzusammenbau besteht aus Kompressorblock, Wellenabdichtungen, Magnetkupplung, Keilriemenscheibe und Anschlußteilen.

Anordnung 6-Zylinder-Kompressor

1

Kompressorwelle

12

Riemenscheibenlager

23

Vordere Zylinderhälfte

2

Teflon- Kolbenring

13

Kupplungsscheibe

24

Drucklager

3

Kolben

14

Dichtringsitz

25

Drucklagerring

4

Kugel

15

Sicherungsring

26

Ölsumpf

5

Kugelsitz

16

Klemmring

27

Hintere Zylinderhälfte

6

Axialplatte

17

Wellenmutter

28

Ölansaugrohr

7

Kompressorgehäuse

18

Sicherungsring

29

Sicherheitsventil

8

Vordere Auslaßventilplatte

19

Distanzscheibe

30 Hintere Auslaßventilplatte
9 Vordere Ansaugplatte

20

Dichtfilz

31

Ölpumpenzahnräder

10

Wellendichtring

21

Magnetspule

32

Hinterer Deckel

11

Riemenscheibe

22

Vorderer Deckel

   

Wirkungsweise


Der Kompressor ist am Motor angebaut und wird durch Keil-riemen angetrieben. Der Kraftschluß zum Motor erfolgt über eine elektromagnetische Kupplung, die beim Abschalten des Stromes den Kraftschluß trennt. Die elektromagnetische Kup-plung bietet über einen Thermostatschalter die Möglichkeit, die Laufzeit des Kompressors dem jeweiligen Kräftebedarf anzupassen.


Bild A 4899 zeigt einen 6-Zylinder-Kompressor

 

 

Bei Drehung der Kompressorwelle werden über einen Exzen-ter die Kolben bewegt. Die Bewegungen der Kolben saugen beim Ansaughub über die Anschlußteile Kältemitteldampf in den Ansaugraum. Beim Kompres-sionshub wird der Kältemitteldampf in den Auslaß-raum gedrückt und strömt über die Anschlußteile in die Auslaßleitung.


Die thermostatgesteuerte Magnetkupplung schaltet den Kompressor häufig an und aus. Bei Forderung nach hoher Kühlleistung kann der Kompressor dauernd laufen.

Zur Sicherung des Kompressors gegen unzulässig hohen Druck ist ein Uberdrucksicherheitsventil vorgesehen, das sich automatisch zur Druckentlastung öffnet 0 Das Ventil schließt sich wieder von selbst, wenn der Druck auf vorgegebene Werte zurückge-gangen ist. Das Offnen des Sicherheitsventils kann mit einem lauten Knall und ausspritzendem Ol begleitet sein. Jede Ursache, die ein Öffnen des Ventils bedingt, muß um-gehend festgestellt und beseitigt werden. Bei einer normal arbeitenden Klimaanlage benötigt der Kompressor selbst keine Wartung.


Diagnose

 

Wenn der Kompressor nicht arbeitet, kann die Ursache an der Wicklung der Magnetkupplung, am Thermostat-schalter, der zugeordneten Sicherung, dem Klimaan-lagenrelais, dem Keilriemen oder anderen elektrischen Kabeln mit ihren Anschlüssen liegen. Wenn die Magnetkupplung in Ordnung ist und keine Unterbrechung im elektrischen System vorliegt, so kann der Ausfall des Kompressors daran liegen, daß Teile gefressen haben.

 

Niedriger Druck auf der Druckseite des Kompressors kann an einer ungenügenden Kältemittelfüllung, an einer Verengung des Schlauches auf der Saugseite oder an einem defekten Kompressor liegen. Bei zu niedrigem Hoch-druck sind deshalb, bevor der Kompressor kontrolliert wird, die Drücke auf der Druck- und auf der Saugseite ein-schließlich der Luftaustrittstemperatur an der Mitteldüse zu überprüfen und mit den Angaben in der Prüftabelle zu vergleichen. Aus dem Vergleich aer Drücke und Temperaturen lassen sich Schlüsse auf ausreichende Kältemittel-füllung ziehen. Gleichzeitig sind die Verbindungsschläuche zum Kompressor auf einwandfreie Verlegung und Beschädigungen zu untersuchen.


Verfahren zum Überprüfen der Klimaanlage auf Dichtheit und Leistung sind gesondert beschrieben.

 

Jedesmal, wenn ein größerer Verlust von Kältemittel eingetreten ist, sollte der Ölvorrat im System kontrolliert werden.

 

Verfahren zur Kontrolle und Ergänzung von Kältemittelöl wird ebenfalls gesondert beschrieben.

 

Wegen der Größe der Klimaanlage und der Tatsache, daß das System sich vom Motorraum aus bis direkt in den Fahrgastraum erstreckt, können zuweilen Kompressorgeräusche in die Karosserie übertragen werden.

 

Wenn Geräusche beim Ausschalten der Klimaanlage plötzlich aufhören, können folgende Kontrollen dazu beitragen, die Ursachen zu lokalisieren.

 

1 . Kontrolle der Kompressoraufhängung auf richtigen Einbau.
2.  Kontrolle der Keilriemenspannung.
3.  Verlegung der Verbindungsschläuche zwischen Kompressor und anderen Bauteilen überprüfen.
4.  Überprüfen, ob die Anlage ausreichend mit Kältemittel gefüllt ist.

 

Instandsetzung

 

Die Instandsetzung des Kompressoraggregates ist gesondert beschrieben.


 

Magnetkupplung


Aufgabe


Den Antrieb vom Fahrzeugmotor auf den Kompressor zu übertragen und den Kompressor elektrisch ein- und auszuschalten, um den Kraftschluß zum Motor zu trennen.

 

Hauptteile

 

Gehäuse mit Magnetwicklung, Riemenscheibe, Kugellager, Riemenscheibenrotor und elastische Antriebsplatte. Die Magnetkupplung ist an der Vorderseite des Kompressors angeordnet.

 

Wirkungsweise


Uber einen Keilriemen wird der Antrieb von der Kurbelwelle auf die Kompressor-Riemenscheibe übertragen, die immer mit dem Motor mitläuft. Sobald die Magnetkupplung vom Thermostatschalter eingeschaltet wird, beginnt die Kupplung zu greifen und stellt den Kraftschluß von der Riemenscheibe zum Kompressor her.


Die Kupplung wird durch das Feld der Magnetspule zum Eingriff gebracht und nach dem Abschalten durch Federn wieder gelöst.

Damit das elektrische Netz beim Zusammenbrechen des Magnetfeldes nicht durch Spannungsspitzen belastet wird, ist eine Diode in den Stromkreis geschaltet, die die Spannungsspitzen unterbindet.

 

Die Diode befindet sich in der elektrischen Zuleitung zur Magnetspule.

 

1    Thermostatschalter
2    Kompressor
3    Diode

 

Diagnose

 

Wenn der Kompressor nicht arbeitet, sollten zuerst die elektrischen Teile, wie Thermostatschalter, Sicherung, Klimaanlagenrelais, beide Sicherheitsschalter und die Verbindungskabel überprüft werden. Erhält die Magnetspule Strom und der Kompressor hat nicht gefressen, so ist die Magnetkupplung defekt.


 

Kondensator

Aufgabe


Den vom Kompressor zugeführten heißen Kältemittel-dampf durch Entzug von Wärme in Flüssigkeit zu ver-wandeln.

 

Hauptteile

 

Kondensatorkern mit Luftkanälen und Rippen. Anschlußrohre für Kältemittel.

 

Beschreibung

 

Im Kondensator - aus Aluminium bzw. Kupfer -durchströmt der heiße Kältemitteldampf mehrere Rohre. An den Außen-seiten der Rohre sind zur intensiven Wärmeabführung gewel-lte Lamellen angebracht, über die der Luftstrom zur Kühlung streicht.

 

Der Kondensator ist vor dem Kühler des Motorkühlsystems angeordnet. Während der Fahrt und durch den Motorventilator wird der Kondensator von einer großen Menge Luft durchströmt, welche die anfallende Wärme abführt.Zur Unterstützung der Kühlung ist vor dem Kondensator noch ein elektrisches Zusatzgebläse eingebaut, das von einem Thermostatschalter ein- und ausgeschaltet wird.


Der Thermostatschalter ist im oberen Wasserkasten des Motorkühlers angebaut und schaltet das Zusatzgebläse in Abhängigkeit der Motortemperatur. Das Zusatzgebläse verhindert, daß bei extremen Außentemperaturen und Motorbelastungen die Temperaturen im Motorkühlsystem und im System der Klimaanlage unzulässig hoch ansteigen.

 

Wirkungsweise

 

Dampf hohen Druckes und hoher Temperatur wird vom Kompressor in den Kondensator gepumpt. Dieser Kältemitteldampf, der heißer als die Umgebungsluft ist, die durch den Kondensator strömt, wird durch Wärmeentzug abgekühlt, so daß er zu Flüssigkeit kondensiert.


Am Eingang des Kondensators ist das Kältemittel noch reiner Heißdampf, der - je weiter er durch den Kondensator gedrückt wird - immer weiter abkühlt, bis er am Ausgang des Kondensators vol Iständig zu flüssigem Kältemittel kondensiert ist.


Die Kondensatortemperaturen bewegen sich normalerweise zwischen 50°C und 93°C . Dementsprechend liegen die Überdrücke bei 1050 kPa (10,5 kp/cm2) und 2100 kPa (21 kp/cm2). Abnormal hohe Betriebsdrücke können bei vermindertem Luftdurchsatz - hervorgerufen durch verschmutzten Kondensator und verdrückte Lamellen - auftreten.

 

Instandsetzung

 

Die Außenflächen bzw. Luftkanäle des Kondensators können vom Schmutz gereinigt und die Lamellen gerichtet werden. Instandsetzungsarbeiten am Kondensator können nicht vorgenommen werden.


 

Akkumulator

 

Aufgabe


Der Akkumulator ist hinter dem Verdampfer als Flüssig-keitsabscheider in der Saugleitung angeordnet. Er dient vorwiegend zum Schutz des Kompressors gegen Flüssigkeitsschäden.

 

Wirkungsweise

 

Beim Absaugen des Kältemitteldampfes aus dem Verdampfer können unter ungünstigen Umständen mit dem Gasstrom noch Flüssigkeitspartikel mitgerissen werden, die, falls sie in den Kompressor gelangen, dort Schäden verursachen können.

 

Im Akkumulator werden die mitgerissenen Flüssig-keitspartikel aufgefangen, damit sie restlos verdampfen können.


Ebenfalls im Gasstrom mitgerissene Ölteilchen sammeln sich am Boden des Akkumulators, von wo aus sie über eine kleine Ölbohrung wieder dem Kühlmittelkreislauf - dem Kompressor - zugeführt werden.


Damit der Kältemittelfluß und somit das ganze Kühlsystem nicht durch Feuchtigkeit gestört ist, ist im Akkumulator ein Trockenmittel - Silica Gel - eingelegt, das die Feuchtigkeit im Kältemittelkreislauf auf chemischem Weg bindet.

 

Instandsetzung

 

Instandsetzungen können am Akkumulator nicht vorgenommen werden. Im Beanstandungsfall wird er komplett ersetzt.


Feuchtigkeit in einer Kälteanlage

 

Wichtig!
Feuchtigkeit in Kälteanlagen verursacht insgesamt mehr Probleme und Störungen als alle übrigen Ursachen zusammen.

 

Man unterscheidet grundsätzlich zwischen unsichtbarer und sichtbarer Feuchtigkeit.

 

Mit sichtbarer Feuchtigkeit ist jene Feuchtigkeit gemeint, die man mit dem bloßen Auge sehen kann, und zwar als winzige Tropfen, Beschlag, Verdunstung usw.

 

Als unsichtbare Feuchtigkeit bezeichnet man den nicht sichtbaren Wasserdampf. Ihr Anteil an der Luft wird als "relative Luftfeuchtigkeit" ausgedrückt. Diese unsichtbare Feuchtigkeit ist es, die die meisten Beanstandungen in Kälteanlagen verursacht.


Nachfolgend werden die Auswirkungen der Feuchtigkeit näher beschrieben.

 

Als erste Erscheinung ist das "Einfrieren" der winzigen Wassertropfen zu nennen.

 

Die Feuchtigkeit gerät ins Kältemittel, wird in Form eines leichten Nebels mitgeführt und bildet am Orifice-Ventil (Expansionsventil) kleine Eiskristalle.

 

Diese Kristalle können den Fluß des Kältemittels hemmen oder gar unterbinden, so daß die Kühlung teilweise oder ganz aussetzt. Da sich aber das Orifice-Ventil bei mangelndem Kältemittelfluß erwärmt, schmelzen die Eiskristalle und können durch das Ventil durchschlüpfen. Damit setzt sich das Kältemittel erneut in Bewegung, bis die Feuchtigkeit wieder zum Ventil zurückkehrt und abermals Eiskristalle bildet. Diese Folge wirkt sich in einer unregelmäßigen Kühltätigkeit aus.

 

Ob sich eine solche Blockierwirkung durch Einfrieren ergibt, hängt von der Menge Flüssigkeit und dem Ausmaß der entstandenen Kristalle ab.

 

Diese Erscheinung ist aber bei weitem nicht der einzige Schaden, den die Feuchtigkeit anrichtet. Sie kann auch zum Einrosten der Metallteile führen, was vor allem deshalb unangenehm ist, weil sich der Schaden erst feststellen läßt, wenn der Korrosionsvorgang bereits weit fortgeschritten ist.

 

Allein die Feuchtigkeit kann nach einer gewissen Zeit eine richtige Rostschicht hervorrufen. Viel schlimmer aber ist die Korrosions-wirkung, wenn Wasser und Kälteflüssigkeit zusammenarbeiten. Kältemittel wie Frigen R 12 enthalten Chlor, das sich durch Hydrolyse mit dem Wasser zusammen langsam in Salzsäure verwandelt, die den Korrosionsprozeß beträchtlich beschleunigt.

 

Eine Hochvakuumpumpe kann sämtliche Feuchtigkeit aus der hermetisch geschlossenen Anlage entfernen, weil sie einen Unterdrück entstehen läßt, der das Wasser zum Sieden bringt. Das in den gasförmigen Zustand übergegangene Wasser (Wasserdampf) wird dann von der Vakuumpumpe - wie gewöhnliche Luft - aus der Anlage entfernt.


Eines der wichtigsten Naturgesetze, das im Zusammenhang nut der Entfeuchtung besonders bedeutungsvoll ist, besagt, daß der Siedepunkt des Wassers sich nach dem Druck richtet.

Wassersiedepunkt bei verschiedenen Drücken

Siedepunkt des Wassers Temperatur

mm Hg(Torr)

Druck at/bar

kPa

°C

°F

100

212

760

1

100

96

205

635

0,84

84

90

194

525

0,69

69

80

176

355

0,47

47

70

158

233

0,31

31

60

140

149

0,20

20

55

131

92

0,12

12

40

104

55

0,07

7

30

86

35

0,05

5

27

80

25

0,033

3,3

24

76

23

0,032

3,2

22

72

20

0,026

2,6

21

69

18

0,024

2,4

18

64

15

0,018

1,8

15

59

13

0,017

1,7

12

53

10

0,013

1,3

7

45

7,6

0,01

1,0

0

32

4,5

0,006

0,6

- 6

21

2,5

0,003

0,3

-14

6

1,3

0,002

0,2

Aus obenstehender Tabelle ist zu ersehen, daß der Siedepunkt des Wassers mit abnehmendem Atmosphärendruck sinkt. Daraus ist zu schließen, daß es drei verschiedene Wege gibt, um die Feuchtigkeit durch Verdampfen aus einer Klimaanlage zu entfernen, nämlich:

  1. Die Anlage bis zu einer Höhe über NN zu transportieren, auf welcher die Lufttemperatur genügt, um das Wasser beim herrschenden Druck zum Sieden zu bringen.
  2. Die Anlage so weit zu erhitzen, bis die enthaltene Feuchtigkeit zum Sieden kommt.
  3. Mittels einer Hochvakuumpumpe den Druck so weit herabzusetzen, bis der Wassersiedepunkt der anstehenden Lufttemperatur entspricht.

Es ist einleuchtend, daß die beiden ersten Lösungen aus praktischen Gründen undurchführbar sind.

 

Wärme beschleunigt die Rostbildung, da die Säurebildung bei höherer Temperatur rascher vorangeht. Die Säure greift natürlich sämtliche Metalle an, mit denen sie in Berührung gerät. Die Geschwindigkeit der Korrosion hängt dabei von der Korrosionswiderstandsfähigkeit der Metalle ab.


Auch in Verbindung mit dem Öl der Klimaanlage entstehen Schäden, die auf die Feuchtigkeit zurückzuführen sind. Die Kälteflüs-sigkeit bildet in der Tat eine Ausnahme zur Regel der Unvermischbarkeit von Öl und Wassei; sie hat eine hohe Affinität zu Wasser und absorbiert es in kürzester Zeit, sofern Luft dazukommt. Das in Säure verwandelte Wasser emulgiert mit dem öl und bildet ein äußerst fein verteiltes Gemisch, das die Schmierwirkung des Öls reduziert.

 

Was den eigentlichen Betrieb der Klimaanlage betrifft, so tritt die Korrosion dann unangenehm auf, wenn sich eine feste Schicht ansetzt, die dann abblättert. Die so gebildete Substanz ist allgemein unter der Bezeichnung "Schlamm" bekannt. Er tritt in Form von schleimiger Flüssigkeit, feinem Staub, körnigen oder klebrigen Partikeln auf und kann allerlei Schaden anrichten. Der Schlamm kann beispielsweise die feinen Filter, die Expansionsventile oder Kapillarrohre verstopfen; daneben sorgt ihr säurehaltiger Anteil dafür, daß alles korrodiert, was sie berühren.


Man sieht also, welchen Schaden die Feuchtigkeit in einer Klimaanlage anrichten kann. Das wirksamste Mittel sie zu beseitigen ist zweifellos die Evakuierung der Klimaanlage durch eine Vakuumpumpe.


 

Kältemittel


Aufgabe

 

In einer Klimaanlage die gewünschte Kühlung zu erzielen.

 

Beschreibung


Das verwendete Kältemittel hat die chemische Bezeichnung "Dichlordifluormethan" (CC12F2). Es ist unter dem Namen Kältemittel "Frigen 12" (R 12) bekannt. Es ist hochveredelt, damit es frei von Verunreinigungen ist.


Jede Art von Kältemittel erfordert sorgfältige Handhabung. Beim Arbeiten mit dem Kältemittel müssen gewisse Regeln beachtet werden, um ernste Körperschäden zu vermeiden.

 

Alle mit Frigen bezeichneten Sicherheitskältemittel sind nicht brennbar und bilden mit Luft in beliebiger Zusammensetzung auch keine explosiven Gemische.

 

Frigen ist ungiftig, reizt die Schleimhäute nicht und ist in Konzentrationen bis zu etwa 20 Vol. % in Luft geruchlos.


Da ein hinreichend niedriger Feuchtigkeitsgehalt im Kältemittel kreislauf eine der wichtigsten Voraussetzungen für den einwand-freien und störungslosen Betrieb jeder Anlage ist, wird der Feuchtigkeitsgehalt des Frigen bei der Herstellung und der Abfüllung in Versandbehälter ständig überwacht und nachgeprüft. Al le Versandbehälter werden regelmäßig inspiziert, sorgfältig gereinigt, getrocknet und evakuiert, um den hohen Reinheitsgrad von Frigen zu gewährleisten.


Der Feuchtigkeitsgehalt von Frigen ist nicht höher als 10 mg/kg (= 0,001 %). Er liegt damit weit unter der Grenze, die ein Einfrieren oder gar Korrosionen verursachen könnte, so daß hieraus keine Störungen auftreten können, wenn andererseits durch einwand-freie Trocknung der Anlage und Verwendung trockener Kältemittelöle keine übermäßigen Feuchtigkeitsmengen zusätzlich einge-schleppt werden.


Unter den üblichen Arbeitsbedingungen von Klimaanlagen werden die allgemein verwendeten Metalle und ihre Legierungen von trockenem Frigen weder in flüssigem noch in dampfförmigem Zustand angegriffen.

 


 

Kältemittelöl

 

Aufgabe

 

Dichtungen, Beilagen und bewegliche Teile des Kompressors zu schmieren.

 

Beschreibung


Das Kältemittelöl für den Gebrauch in Kühlanlagen ist hochveredelt und entwässert, damit es sich mit dem Kältemittel Frigen R 12 verträgt. Das vorgeschriebene Kältemittelöl wird von der Abteilung Ersatzteile und Zubehör geführt.


Kältemittelöl wird auf der Saugseite des Kompressors dem Kühlmittel direkt zugesetzt. Es wird vom Kühlmittel durch das ganze System mitgenommen. Verfahren zur Kontrolle und zur Ergänzung des Kältemittelöles sind später angegeben. Es ist wichtig, daß das System immer mit den vorgeschriebenen Mengen von Kältemittelöl versorgt ist.


 

Leitungen und Verbindungen

 

Aufgabe

 

Kältemittelleitungen leiten das Kältemittel zwischen den einzelnen Hauptaggregaten. Die Leitungen sind über spezielle Anschlußteile mit den Aggregaten verbunden.


Beschreibung

 

Die Kältemittelleitungen sind aus hochwertigem, verstärktem Gummi, aus Stahl, Aluminium oder Kupfer hergestellt.
Verbindungen erfolgen über Bördelflansche, Schlauchklemmen und "O"-Ringe.

Prinzipielle Anordnung der
Kältemittelleitungen


A = Heißgasleitung
B = Flüssigkeitsleitung
C = Saugleitung

 

 

 

 

 

 

 

Anordnung


Nachstehend sind die Aggregate aufgeführt, die durch Kältemittelleitungen miteinander verbunden sind.


Verdampferauslaß      -    Akkumulatoreinlaß und
Akkumulatorauslaß    -    Kompressoreinlaß      =    Saugleitung
Kompressorauslaß      -    Kondensatoreinlaß    =    Heißgasleitung
Kondensatorauslaß    -    Verdampfereinlaß       =    Flüssigkeitsleitung

 

Wirkungsweise

 

Bei richtig arbeitender Klimaanlage sollten die Leitungen bei Berührung mit der Hand folgende Temperaturen haben:


A = Heißgasleitung                = heiß
B = Flüssigkeitsleitung         = warm
C - Saugleitung                       = kalt

Das Kältemittelsystem sollte (außer bei Temperaturen unter 0°C Außentemperatur) das ganze Jahr hindurch wöchentlich wenigstens einige Minuten in Betrieb genommen werden. Der Umlauf von Kältemittelöl schmiert die Dichtungen und Beilagen und stellt dadurch ein abgedichtetes System sicher.

 

Diagnose


Verengungen oder Knicke in den Kältemittelleitungen verursachen folgende Mängel:


Flüssigkeitsleitung           -      niedriger Auslaßdruck (Hochdruck) niedriger Saugdruck, keine Kühlung

 

Saugleitung                         -      geringer Saugdruck am Kompressor, geringer Auslaßdruck (Hochdruck) wenig oder gar

                                                         keine Kühlung

 

Heisgasleitung                   -      das Kompressor-Sicherheitsventil öffnet sich

 

Instandsetzung

 

Verstopfte Leitungen können gewöhnlich gereinigt und dann mit Kältemittel durchgespült werden. Wenn die Leitungen nicht durchgespült werden können, sollen sie ersetzt werden. Verstopfte Siebe und Schläuche, die lecken oder beschädigt sind, sollten ersetzt werden. Schläuche und Leitungen müssen immer davor bewahrt werden, daß sie sich an scharfen Metallflächen, bewegenden Teilen oder heißen Motorteilen reiben.

 

 

Das richtige Schmieren und Anziehen aller Verbindungen ist sehr wichtig und muß genau beachtet werden.

 


 

 Elektrische Anlage

 

Die Steuerung der Klimaanlage erfolgt weitgehend durch elektrische Schalter und Regeleinrichtungen, die zum Teil automatisch arbeiten.

 

Da die Klimaanlage die elektrische Anlage stark belastet, ist die elektrische Schaltung so ausgelegt, daß sie nur arbeiten kann, wenn die Lichtmaschinenleistung bereits eingesetzt hat.

 

Kompressormagnetkupplung-Stromkreis

 

Der Schalter, der die Kompressormagnetkupplung betätigt, ist ein thermostatischer Schalter. Sein Kapillarrohr ist hinter dem Orifice-Ventil am Anschlußrohr des Verdampfers angeklemmt und zur Absicherung gegen Fremd-temperaturen gut abisoliert. Der Thermostatschalter schaltet die Magnetkupplung des Kompressors aus und ein und stellt dadurch den gewünschten Kühlungsgrad sicher.

 

Zur Sicherung der Anlage gegen Überdruck und gegen Kältemittelmangel sind zwei Sicherheitsschalter - Hoch-drucksicherheitsschalter und Niederdrucksicherheitsschalter - eingebaut.

 

Die Funktion der beiden Sicherheitsschalter ist so ausgelegt, daß der Hochdrucksicherheitsschalter die Kompres-sormagnetkupplung abschaltet, wenn der Druck im Kältemittelkreislauf unzulässig hohe Werte erreicht.

 

Der Niederdrucksicherheitsschalter schaltet die Kupplung ab, wenn der Druck im Kältemittelkreislauf durch Kälte-mittelverlust unter einen vorgegebenen Wert abgefallen ist.

 

Beide Schalter haben keine Ausschaltsperren, so daß sie bei Erreichen normaler Druckverhältnisse den Stromkreis automatisch wieder einschalten.

Bild B 1 19 zeigt den typischen Schaltkreis einer Klimaanlage

 

  1. Gebläseschalter
  2. Relais Gebläse
  3. Relais Klimaanlage
  4. HochdrucksicherheitsschaIte r
  5. Niederdrucksicherheitsschalter
  6. Thermostatschalter
  7. Kompressor mit Diode, im Kabelsatz
  8. Gebläse
  9. Widerstände
  10. Bediengerät

 

 


 

Gebläse-Stromkreis


Sobald der Hebel für die Luftverteilung von der " Aus"-Stellung in eine Arbeitsstellung geschoben wird, wird gleichzeitig das Gebläse mit der geringsten Förderleistung (Gebläsedrehzahl) eingeschaltet. Über einen separaten Gebläseschalter können auf Wunsch weitere größere Leistungsstufen des Gebläses eingeschaltet werden. Die Leistungsabstufung (Drehzahl) des Gebläses wird über Widerstände, die im Stromkreis des Gebläses liegen, erreicht.


Zur Kühlung des Gebläsemotors ist Fremdluft vorgesehen, die über einen Gummischlauch dem Motor zugeführt wird .

 

Instandsetzung

 

Gebläsemotor, Kabel, Widerstände, Gebläseschalter und andere Teile können nur komplett ersetzt werden. Reparaturen an den Einzelteilen sind nicht vorgesehen.


 

ThermostatschaIter

 

Aufgabe

 

Die Temperatur der aus dem Verdampfer austretenden Luft wird auf einen unteren Wert begrenzt und somit verhindert, daß Feuchtigkeit auf der Verdampferoberfläche anfriert.


Diese Funktion übernimmt der Thermostatschalter, in dem er die Kühlleistung - Einschaltdauer des Kompressors - durch Aus- und Einschalten der Kompressor-Magnetkupplung bei Erreichen der fest eingestellten Schaltpunkte reguliert.

Anordnung

 

Der Thermostatschalter ist am Verdampfergehäuse angeschraubt. Sein Kapillarrohr ist hinter dem Orifice-Ventil am Anschlußrohr des Verdampfers mit einer Schelle angeklemmt und gut gegen Wärme isoliert. Der elektrische Anschluß am Thermostatschalter erfolgt über Steckeranschlüsse.

 

Wirkungsweise

 

Der Thermostatschalter hat einen elektrischen Kontakt, der temperaturabhängig geöffnet und geschlossen wird. Die temperaturabhängige Steuerung des Kontaktes erfolgt überein Kapillarrohr. Das Kapillarrohr hat eine Füllung, die eine Druckänderung am Steuerbalg hervorruft, wenn sich die Temperatur am Anschlußpunkt ändert.

 

Bei steigender Temperatur dehnt sich die Füllung aus und der Steuerbalg betätigt den Kontakt, der die Magnetkupplung einschaltet.

 

Sobald der Kompressor läuft und die Temperatur an der Anschlußstelle des Kapillarrohres fällt, zieht sich die Füllung im Kapillarrohr zusammen und reduziert den Druck, der auf den Steuerbalg wirkt. Der Steuerbalg zieht sich wieder zusammen. Der Schaltkontakt öffnet sich; der Kompressor wird über die Magnetkupplung abgeschaltet. Durch das Ein- und Ausschalten des Kompressors läßt sich die Verdampfertemperatur regeln. Der Thermostatschalter arbeitet kontinuierlich und automatisch.

 

Die Schaltpunkte, an denen der elektrische Kontakt geöffnet oder geschlossen wird, sind fest eingestellt und können nicht verändert werden.

Diagnose

 

Sofern der Thermostatschalter nicht arbeitet und die Schaltkontakte sich in geöffneter Stellung befinden, fließt kein elektrischer Strom zur Kompressorkupplung. Der Kompressor arbeitet nicht. Bei defektem Thermostatschalter und geschlossenen Schaltkontakten ist die Kompressorkupplung laufend eingeschaltet. Der Kompressor arbeitet ununterbrochen, was zu einer Vereisung des Verdampfers führen kann.

 

Unregelmäßiges Arbeiten des Thermostatschalters verursacht große Temperaturschwankungen der ausströmenden Luft.

 

Bei Defekten am Kapillarrohr und am Wärmefühler bleiben die Schaltkontakte geöffnet. Die Kompressorkupplung ist abgeschaltet; es erfolgt keine Kühlung.

Instandsetzung

 

Der Thermostatschalter ist hermetisch geschlossen und kann nicht instandgesetzt werden.


 

Zusatzgebläse und Thermostatschalter

 

Aufgabe

 

Durch die Anordnung des Kondensators vor dem Kühler wird zwangsläufig der durchströmende Luftstrom reduziert.

Bei extremer Motorbelastung und warmen Witterungs-verhältnissen könnte dies zu einem unzulässigen Tempera-turanstieg im Motorkühlsystem und im Kältekreislauf führen. Aus diesem Grund ist vor dem Kondensator ein elektrisches Zusatz-gebläse angebaut, das bei Erreichen einer bestimmten Kühlertem-peratur automatisch vom Thermostatschalter eingeschaltet wird. Der Thermostatschalter ist im oberen Wasserkasten des Motor-kühlers eingebaut und reagiert auf die Temperaturschwankungen im Motorkühlsystem. Der vom laufenden Zusatzgebläse erzeugte Luftstrom ergänzt den normalen Luftdurchsatz. Er unterstützt somit die Motorkühlung und führt auch die durch den Kondensator der Klimaanlage zusätzlich anfallende Wärme mit ab.

 

Überhitzungen des Kältekreislaufes und der Motorkühlung werden dadurch ausgeschlossen.

 

Fällt die Temperatur wieder unter den vorgegebenen Wert, so schaltet der Thermostatschalter das Zusatzgebläse selbsttätig ab.

 

 


Hauptteile

 

Das Zusatzgebläse besteht aus einem leistungsstarken, wartungsfreien Elektromotor, auf dessen Antriebswelle ein laufruhiges Gebläserad aufgepreßt ist. Uber gummigedämpfte Halter ist das Zusatzgebläse an der Karosserie angeschraubt.

 

Der Thermostatschalter ist in die Rückseite des oberen Kühlwasser-kastens eingeschraubt.

 

Uber seinen Fühler reagiert er auf Temperaturschwankungen im Kühler und schaltet je nach Temperatur das Zusatzgebläse ein und aus. Der elektrische Anschluß der einzelnen Aggregate erfolgt über einen Kabelsatz, der am Sicherungskasten und an Masse ange-schlossen ist.

 

Diagnose

 

Die Funktion des Gebläses läßt sich überprüfen, indem die Anschlußkontakte des Thermostatschalters bei ein-geschalteter Zündung überbrückt werden.

 

Sofern der Thermostatschalter nicht arbeitet und die Schaltkontakte sich in geöffneter Stellung befinden, fließt kein elektrischer Strom zum Gebläse. Das Gebläse arbeitet nicht. Bei defektem Thermostatschalter und geschlossenen Schaltkontakten ist das Gebläse laufend eingeschaltet .

 

Unregelmäßiges Arbeiten des Thermostatschalters verursacht Temperaturschwankungen im Motorkühlsystem.

 

Instandsetzung

 

Sowohl das Zusatzgebläse als auch der Thermostatschalter sind wartungsfrei und hermetisch geschlossen. Instandsetzungsarbeiten an beiden Aggregaten können nicht vorgenommen werden .


 

Regelorgane der Klimaanlage

 

 

Wie schon erwähnt, ist der Kälteteil voll im Heizungs- und Belüftungssystem des Fahrzeuges integriert. Die Bedienungselemente für die Heizungs- und die Belüftungsanlage sind gleichermaßen auch für den Kälteteil vorgesehen.

 

Nachfolgend werden die Regelorgane der Unterdruck-Anlage beschrieben.

Mit dem Hebel "A" wird das Kühlsystem und das Ge-bläse eingeschaltet, wobei je nach Hebelstellung die Kühlung mit Umluft oder mit Außenluft erzielt wird. Bei der Stellung "Umluft" wird die im Fahrzeuginnenraum befindliche Luft vom Gebläse über eine spezielle Klappe angesaugt, überden kalten Verdampfer geleitet und über die Düsen in der Instrumententafel wieder dem Innenraum zugeführt.

 

Bei Stellung "Außenluft" ist die Umluftklappe geschlossen. Es wird nur Außenluft vom Gebläse angesaugt, über den Verdampfer geleitet und dem Innenraum wieder zugeführt.

 

Der Stellhebel "B" für die Mischluftklappe (Tempera-turregelung Heizung) läßt sich stufenlos einstellen und hat in der oberen Endlage die Einstellung für max. Heizleistung.

 

Uber den Gebläseschalter "C" kann die Leistung des Gebläses in verschiedenen Stufen gesteigert werden. In "Aus"-Stellung des Schalters läuft das Gebläse automatisch mit der geringsten Leistung, sobald die Klimaanlage eingeschaltet wird.


Unterdruckanlage

 

Die Betätigung der verschiedenen Belüftungs- und Luftverteilungsklappen wurde durch neue Bedienungselemente wesentlich verbessert.

 

Die Steuerung der Belüftungs- und Luftverteilungsklappen erfolgt, je nach Stellung eines Drehschalters, in der Instrumententafel über Unterdruck-Membrandosen.

Klemmenbezeichnungen

Die Membrandosen üben, sobald sie vom Unterdrück beaufschlagt werden, eine Kraft aus, die über ein Gestänge die angeschlossene Klappe betätigt.

 

Der zur Steuerung notwendige Unterdrück (Vakuum) wird dem Saugrohr des Motors "B" über einen Gummischlauch entnommen. In einem Unterdruckbehälter "A", der in die Unterdruckleitung zwischen Motor und Drehschalter geschaltet ist, wird der pulsierende Unterdrück gespeichert und beruhigt.

Vom Drehschalter (Unterdruckverteiler) werden die verschiedenen Membrandosen nach einem vorgegebenen Schaltschema (siehe Bild A 4984) angesteuert und somit die Luftverteilung geregelt.

 

 

1

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 11

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17

}

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Klemmenbezeichnungen

 

 

Drehschalter

Unterdruckbehälter

Membrandose Umluftklappe

Membrandose Entfrostungsklappe Membrandose Verteilerklappe, unten

Membrandose Verteilerklappe, oben

Unterdruckanschluß, führt zum Motor

Gummischlauch, Kennfarbe schwarz

Gummischlauch, Kennfarbe orange

Gummischlauch, Kennfarbe blau

Gummischlauch, Kennfarbe rosa

Gummischlauch, Kennfarbe heiIbraun



 

Sicherheitsvorschriften und allgemeine Instandsetzungshinweise

 

Prüf- und Instandsetzungsarbeiten an der Klimaanlage verlangen außerordentlich große Sorgfalt und Sauberkeit.

 

Beim Umgang mit dem Kältemittel Frigen R 12 und bei Arbeiten an der Klimaanlage sind besondere Vorsichtsmaßnahmen genau zu beachten, die nachstehend noch besonders aufgeführt sind .

 

Um einen störungsfreien Betrieb der Klimaanlage zu sichern, dürfen nur Original-Ersatzteile verwendet und nur das vorge-schriebene Kältemittel sowie Kältemittelöl eingefüllt werden. Alle Instandsetzungsvorschriften sind genau zu befolgen.

 

Der Umgang mit Kältemittel

 

Das Kältemittel Frigen R 12 wird in Flaschen angeboten, die je nach Größe als Einwegflaschen oder als Stahlflaschen zur Wiederbefüllung ausgeführt sind.

 

Einwegflaschen - Inhalt ca. 430 Gramm - sind hermetisch geschlossene Behälter, auf die zur Entnahme des Kältemittels ein Ventil aufgeschraubt werden muß. Eine einmal geöffnete Einwegflasche kann nachträglich nicht mehr geschlossen werden und sollte aus Sicherheitsgründen sofort ganz in den Füllzylinder der Servicestation entleert werden. Einwegflaschen werden im Programm der Abteilung Ersatzteile und Zubehör unter der Katalog-Nr. 19 40 445 geführt.

 

Stahlflaschen, die zur Wiederbefüllung vorgesehen sind, werden in verschiedenen Größen vom einschlägigen Fachhandel angeboten. Die später angeführte Servicestation ist so konzipiert, daß Stahlflaschen entsprechender Größe daran befestigt werden können. Mit einer Flasche können dann einige Klimaanlagen gefüllt werden. Um das Absperrventil mit Sicherheitsstopfen vor Beschädigungen zu schützen, werden diese Teile der Kältemittelflasche mit einer metallenen Schraubkappe verschlossen. Die Schraubkappe ist nach Entleeren bzw. nach Abnahme der Flasche von der Servicestation sofort wieder aufzuschrauben. Die Überwurfmutter des Füllschlauches hat ein 7/16"-Gewinde .

 

Kältemittelflaschen vor direkter Wärmeeinwirkung schützen!

 

Der Druck in Kältemittelflaschen ist von der Höhe der Erwärmung des eingefüllten Kältemittels abhängig. Bei steigender Temperatur steigt auch der Druck in der Flasche.

 

Wird die Kältemittelflasche einer Erwärmung durch Sonnenbestrahlung oder durch eine andere Wärmequelle direkt ausgesetzt, so kann der durch die Temperaturerhöhung entstehende Überdruck den Sicherheitsstopfen lösen oder sogar die Flasche sprengen.

 

Keinesfalls darf sich die Kältemittelflasche über 50°C erwärmen!

 

Wenn es beim Füllen einer Klimaanlage erforderlich ist, eine mit Kältemittel gefüllte Flasche zur Erhöhung des Innendruckes zu erwärmen, so darf die Flasche nur in Wasser von max. 50°C Wärme gestellt werden.

 

Keine offenen Flammen (z. B. Schweißbrenner), Heizungen oder Ofen zum Erwärmen von Kältemittelflaschen verwenden.

 

Bei Fahrzeugen mit Klimaanlage darf das Entwachsen oder auch das Motorreinigen durch Dampfstrahlen nur mit größter Vorsicht vorgenommen werden. Es ist unbedingt darauf zu achten, daß Teile der Klimaanlage nicht direkt vom Dampfstrahl getroffen werden. Hierdurch werden gefährliche Drucksteigerungen vermieden. Für Schweißarbeiten gelten die Vorschriften sinngemäß. Bei Lackierarbeiten muß die Klimaanlage vorher entleert werden, sofern das Fahrzeug länger als 20 Minuten bei 80°C im Trockenofen verbleibt.

 

Kältemittelflaschen oder Füllzylinder nur teilweise füllen

 

Kältemittelflaschen dürfen niemals vollständig gefüllt werden. Füllzylinder und Servicestation höchstens bis zum Skalenendwert füllen. Uber der Flüssigkeit muß immer ein Raum für ihre Ausdehnung bei Erwärmung bleiben. Würden die Behälter ganz gefüllt, so könnten bei steigender Temperatur die Expansionskräfte des Kältemittels die Flasche zum Platzen bringen.

 

Beim Ablassen von Kältemittel den Ablaßdampf immer möglichst weit vom Fahrzeug entfernt ablassen (durch Ausnutzung der gesamten Schlauchlänge). Obwohl Kältemittel nicht giftig ist, können, wenn große Mengen in einem Raum mit offener Flamme freigelassen oder wenn sie vom Motor angesaugt werden, gefährliche chemische Verbindungen entstehen.

 

Die Augen müssen durch eine Sicherheitsbrille gegen flüssiges Kältemittel geschützt werden

 

Flüssiges Kältemittel kann ernsthafte Schäden an den Augen verursachen, da seine Verdampfung ein Gefrieren der Gewebe, mit denen es in Berührung kommt, verursacht. Daher müssen beim Offnen von kältemittelführenden Verbindungen immer Sicherheitsbrillen getragen werden. Wenn Kältemittel mit den Augen in Berührung kommt, ist jedes Reiben zu unterlassen. Die Augen oder die betroffenen Partien sind einige Minuten mit viel kaltem Wasser zu spülen. Danach so schnell wie möglich für eine Behandlung durch einen Arzt sorgen.

 

Die Haut vor Berührung mit Kältemittel schützen

 

Sollte Kältemittel auf die Haut kommen, so sind die Stellen in der gleichen Weise, wie für die Augen beschrieben, zu behandeln. Bei Arbeiten an der Klimaanlage müssen daher - falls notwendig - Handschuhe mit Stulpen getragen werden.

 


 

Überprüfung der Klimaanlage bei Unfallfahrzeuqen

 

Bei Fahrzeugen mit Klimaanlage sind bei einem Unfall möglichst schnell die einzelnen Teile der Klimaanlage einer Sichtprüfung zu unterziehen. Dies ist besonders wichtig, da die noch unter Druck stehenden Anlageteile durch den Unfall beschädigt sein können, was unter Umständen eine zusätzliche Gefahr darstellen kann.

 

Welche Teile der Klimaanlage ersetzt oder instandgesetzt werden, hängt vom Grad der Beschädigung ab und wie lange die Anlage der Außenluft ausgesetzt war.

 

Je länger eine geöffnete Anlage der Luft ausgesetzt ist, umso größer ist die Gefahr, daß Luft, Feuchtigkeit und Schmutz eingedrungen sind.

 

Da jeder Unfall völlig anders sein kann, lassen sich keine festen Regeln aufstellen, was nach einem Unfall im einzelnen an Überprüfungen und Instandsetzungen unternommen werden muß. Die zu unternehmenden Schritte werden voll von der Urteilskraft des Kältetechnikers bestimmt und sind individuell abzustimmen.

 

Als Richtschnur bei der Untersuchung unfallbeschädigter Fahrzeuge mit Klimaanlage können folgende Hinweise dienen:

 

1.     Kompressorkeilriemen ausbauen, evtl, zerschneiden, damit bei laufendem Motor die Klimaanlage nicht in

Funktion treten kann.

 

2.     Kondensator, Kompressor, Akkumulator, Verdampfer, Verbindungsleitungen und Bedienungselemente visuell

prüfen, um das Ausmaß und die Art des Schadens festzustellen.

 

a)  Kondensator. Aufgrund seiner Bauweise können am Kondensator keine Instandset-zungsarbeiten an den

      kühlmittelführenden Teilen vorgenommen werden. Sobald kühlmittelführende Teile beschädigt sind, ist

      der Kondensator zu ersetzen.

 

b)  Kompressor. KompressoraufsichtbarenSchadenuntersuchen. Bei Beschädigungen Kompressor ausbauen

      und instandsetzen.

 

c)  Akkumulator. Sobald es Anzeichen dafür gibt, daß der Akkumulator innerlich be-schädigt wurde oder daß

               die angeschweißten Leitungen bzw. Verbindungsstellen gebrochen sind, ist der Akkumulator zu ersetzen.

               Das gleiche gilt, wenn die Anlage über längere Zeit geöffnet war.

 

d)  Verdampfer. Verdampfer und Verdampfergehäuse auf Schäden untersuchen. Beschä-digte Teile ersetzen.

 

e)  Verbindungsleitungen. Verbindungsleitungen auf Beschädigungen untersuchen. Beschädigte Teile

      ersetzen.

 

f)  Bedienungselemente. Bedienungselemente und elektrische Leitungen auf Schäden untersuchen.

     Beschädigte Teile instandsetzen oder komplett ersetzen.


 

Überprüfung der Klimaanlage

 

I . Lecktest  -  Alle Leitungen, Verbindungen, Anschlüsse und Aggregate mit einem Leck-suchgerät untersuchen, um

     mögliche Kühlmittel-Leckstellen festzustellen.

 

2. Leistungstest  -  Lufttemperaturen und Kältemitteldrücke kontrollieren, um festzustel-len, ob das System

     zufriedenstellend arbeitet.

 

3. Motor-Leerlauf  -  Die Motordrehzahl muß innerhalb der vorgeschriebenen Grenzen liegen.

 

4. Heizung  -  Es sollte keinen Luftdurchgang durch den Heizerkern geben, wenn die Heizung abgeschaltet ist.

 

5. Karosserie  -  Undichtigkeiten an Türen und Fenstern und an der Stirnwand feststellen und beseitigen.

 

6. Luftführungen  -  Alle Luftverteilerschläuche und -kanäle müssen richtig verbunden und frei von Leckstellen und

     Verengungen sein. Das Gebläse muß bei allen Schalterstellungen richtig arbeiten.

 

7. Elektrische Einrichtungen  -  Die Kompressorkupplung muß den Kompressor, wenn erforderlich, anlaufen lassen.

     Die elektrischen Kabel müssen ordnungsgemäß verlegt sein.

 

8. Antriebsriemen  -  Der Antriebsriemen muß die richtige Spannung haben und in gutem Zustand sein.

 

9. Kältemittelschläuche  -  Die Schläuche und Leitungen müssen frei von Knicken und dagegen geschützt sein, an

     scharfen metallischen Flächen, beweglichen Teilen oder an heißen Motorteilen zu reiben.

 

10. Verdampfer  -  Der Kondensat-Abfluß darf nicht behindert sein.

 

11. Kondensator  -  Die Vorderseite des Kondensators muß frei von allen Behinderungen wie Blättern, Käfern und

       Schmutz sein. Der Raum zwischen Kondensator und dem Kühler muß ebenfalls frei und sauber sein. Das

       Zusatzgebläse vor dem Kondensator muß ordnungsgemäß laufen.

 

12. Regeleinrichtungen  -  Bowdenzüge müssen fest und richtig eingestellt sein. Die Stell — hebel müssen

       leichtgängig sein.


WERKZEUGE UND AUSRÜSTUNGEN

 

Zur Instandsetzung und Überprüfung einer Klimaanlage sind besondere Prüfgeräte und Werkzeuge nötig. Ohne diese Werkzeuge sind keine Instandsetzungen oder Diagnosen möglich.

 

Unbedingt erforderlich ist eine Service-Station zur Betreuung der Klimaanlage und ein Lecksuchgerät zum Ermitteln undichter Stellen.

 

Die Service-Station soll eine Vakuumpumpe, einen Meßgerätesatz für Saug- und Hochdruck, verschiedene Ventile und einen geeichten Füllzylinder für das Kältemittel enthalten.


Jeder Service-Station liegt eine ausführliche Anwendungsanleitung und ein Arbeitschema bei, nach denen die Station bei der Reparatur einer Klimaanlage eingesetzt werden kann.

 

Jedem Lecksuchgerät liegt eine Betriebsanleitung bei, nach der das Suchgerät eingesetzt werden kann.


 

Lagerung und Einbau von Teilen der Klimaanlage

 

Um einen hohen Grad von Sauberkeit und Zuverlässigkeit an Teilen der Klimaanlage sicherzustellen, müssen die folgenden Hinweise beim Umgang mit diesen Teilen beachtet werden.

 

1 .      Alle Zusammenbauten werden vor dem Versand gereinigt und sind abgedichtet verpackt. Die Versandkappen

          dürfen erst beim Einbau - kurz vor dem Anschließen -abgenommen werden.

 

2.      Um eine Kondensation von Feuchtigkeit in den Kältemittelleitungen zu verhindern, müssen alle

          Zusammenbauten vor Abnahme der Versandkappen auf Raumtemperatur gebracht werden.

 

3.      Ein vollständig oder teilweise zusammengebautes System darf nicht länger als dies unbedingt nötig ist

          unverschlossen bleiben.

 

4.      Es sind Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, daß Anschlüsse und Verbindungsteile nicht beschädigt werden.

 

5.      Zum Entfernen von Fett oder Schmutz ist nur ein in Alkohol getauchtes Tuch zu verwenden .

 

6.      Teile fragwürdigen Zustandes dürfen nicht verwendet werden.

 

7.      Wenn Schmutz, Fett, oder Feuchtigkeit in die Leitungen kommt, müssen die Leitungen ersetzt oder gereinigt

          und anschließend mit Kältemittel gespült werden. Das gleiche gilt für Leitungen mit fehlenden Schutzkappen.

 

8.      Falls Teile innen gereinigt werden müssen, darf nur Kältemittel Frigen R 12 verwendet werden.

 

9.      Vordem Zusammenbau ist eine kleine Menge Kältemittelöl auf alle Rohr- und Schlauchanschlußstellen und

          auf die "O"-Ringe (Dichtringe) zu geben.

 

10.      Um ein Verdrehen oder Knicken der Verbindungsteile zu vermeiden ist beim Anziehen der stehende Teil mit

            einem Schlüssel festzuhalten.

 

11.      Um eine Verformung von Leitungen und Flanschsitzen infolge eines zu hohen Drehmomentes zu vermeiden,

            dürfen Verbindungen nur auf das vorgeschriebene Drehmoment festgezogen werden.


 

Kältemittelkreislauf auf Dichtheit prüfen

 

Die Prüfung des Kältemittelkreislaufes auf Dichtheit unter Verwendung eines Lecksuchgerätes ist eines der wichtigsten Verfahren und ist deshalb gewissenhaft durchzuführen.

 

Leckstellen können sich an jeder Stelle des Systems bilden wie beispielsweise an den Verbindungen, Verschraubungen, am Kompressor, am Meßgerät, den Füllventilen, am Verdampfer, am Kondensator und am Akkumulator.

Da Kältemitteldampf schwerer ist als Luft, muß man den tiefsten Punkt der möglichen Leckbereiche kontrollieren. Die Lecksonde des Lecksuchers ist daher immer an die Unterseite einer Verbindungs-stelle zu halten.

 

Wird eine Leckstelle an einer Verbindung festgestellt, so ist sie durch Anziehen der Verbindung zu beseitigen, wenn nötig, durch Ersetzen des "O"-Ringes. Danach muß die Prüfung wiederholt werden.

 

Bei der Leckprüfung müssen alle Verbindungen und Verschraubungen frei von überschüssigem Öl sein, um die Möglichkeit auszuschließen, daß durch Absorption von Kältemittel im Öl falsche Ergebnisse entstehen.

 

Wenn die Verbindungen nachgezogen sind und angenommen werden muß, daß sich Kältemittel im Motorraum oder innerhalb der Karosserie verfangen hat, ist mit Preßluft der Kältemitteldompf wegzublasen. Zigarettenqualm, Kältemittel oder andere Dämpfe in der Umgebung können ebenfalls zu Fehldeutungen führen.

 

Die Richtigkeit der Leckprüfung hängt von der Empfindlichkeit des Lecksuchgerätes, vom Prüfen an den tiefsten Punkten möglicher Leckstellen und deren sauberen Außenseiten ab. Außerdem sollte es an einem Ort geschehen, an dem ausreichende Belüftung vorhanden ist, damit die Luft der Umgebung sauber ist. Der Fahrzeugmotor sollte nicht laufen.


 

Kontrolle der Ölfüllung

 

Schutzvorschriften beachten!

 

Anfänglich befindet sich die gesamte Ölfüllung im Kompressor bzw. in den Kältemittelleitungen .

 

Nachdem aber die Anlage in Betrieb genommen wurde, zirkuliert das Öl mit dem Kältemittel durch das ganze System.

 

Wird z.B. der Kompressor ausgebaut, so ist niemals die gesamte Ölmenge darin enthalten, sondern nur die für den Kompressor gültige Teilmenge.

 

Wenn eine größere Menge Öl verloren gegangen ist, muß wiedereine entsprechende Menge neuen Öls dem System zugefügt werden.

 

Normalerweise braucht die Ölfüllung in der Klimaanlage nicht überprüft zu werden. Im allgemeinen ist die Ölmenge nur zu überprüfen, wenn es Anzeichen für einen größeren Ölverlust gibt.

 

Ölverlust kann hervorgerufen werden durch:

 

einen gerissenen Kältemittelschlauch

 

eine größere Leckstelle an einem Anschlußteil

 

eine stark leckende Kompressordichtung

 

eine Beschädigung von Bauteilen infolge eines Unfalls

 

Ist Öl aus dem System ausgetreten, so ist wie folgt zu verfahren:

 

1.      Anlage für ca. 10 Minuten in Betrieb nehmen.

 

2.      Kompressor ausbauen.

 

3.      Öl vollständig aus dem Kompressor auslaufen lassen. Hierzu Kompressor kippen und Kompressorwelle

          drehen.

 

4.      Neue ölfüllung mittels eines kleinen Trichters direkt in den Kompressor einfüllen.

 

Darauf achten, daß die Einfüllöffnung nicht vollkommen verschlossen ist, damit die Luft aus dem Kompressor ent-weichen kann.


 

Einfüllen von Öl bei geschlossener Anlage

 

Wenn Öl bei eingebautem Kompressor eingefüllt werden muß, darf das System nicht mit Kältemittel gefüllt sein. Falls notwendig, ist die Kältemittelfüllung abzulassen.

 

Das Servicegerät ist entsprechend den Herstelleranweisungen an den Anschlüssen anzuschließen.

 

In den Ölbehälter ist sauberes Kältemittelöl einzufüllen.

 

Nach Einschalten der Vakuumpumpe drückt der atmosphärische Druck das Öl in das System. Wenn die ent-sprechende Menge Öl abgesaugt ist, ist das Ventil am Ölbehälter zu schließen, wobei aber die Vakuumpumpe weiterlaufen soll.

 

Es ist zu berücksichtigen, daß beim Füllen eine bestimmte Menge Öl im Ölbehälter und in der Zuleitung vom Gerät zum Kompressor verbleibt. Diese Menge, die je nach Service-Station unterschiedlich ist, muß bei der Füllung zugeschlagen werden.

 

Beim Ersetzen eines Teiles wie Verdampfer, Kondensator oder Akkumulator, kann die erforderliche Ölmenge gleich in das Teil gefüllt werden.

 

Bei Ersatz eines Kompressors braucht kein neues Öl aufgefüllt zu werden, da der neue Kompressor bereits die vor-geschriebene Ölfüllung hat.


 

KIimaanIage entleeren

 

Vor jeder Entleerung der Klimaanlage sind sicherheitshalber alle Verbindungs- und Anschlußstellen mit dem em-pfohlenen, elektronischen Lecksuchgerät KM-J-26933 auf Leckstellen zu kontrollieren.

Werden etwaige Leckstellen nicht vor dem Entleeren lokalisiert und abgedichtet, so kann beim späteren Evakuieren Luft und Feuchtigkeit in das System ein-gesaugt werden.

Schutzvorschriften beachten!

 

Beide Anschlußkabel von den Steckanschlüssen des Hochdrucksicherheitsschalters abziehen.

 

Hochdrucksicherheitsschalter "A" vom Anschluß der Flüssigkeitsleitung abschrauben.

 

Im Anschluß für den Hochdrucksicherheitsschalter ist ein SchraderventiI eingeschraubt, das den Anschluß von Schläuchen für Meßgeräte ermöglicht .

 

Außerdem kann über diesen Anschluß die Anlage ent-leert oder mit Öl bzw. Kältemittel gefüllt werden.

 

Bei einem undichten Ventil ist der gesamte Ventilein-satz mit dem Ventileinsatz-Aus-Einbauwerkzeug, Bestell-Nr. 40536, auszubauen und gegen eine neue Ausführung ru ersetzen .

 

 

A = Hochdrucksicherheitsschalter

B = Niederdrucksicherheitsschalter


Achtung !

 

Im Anschluß für den Niederdrucksicherheitsschalter "B" ist kein SchraderventiI eingebaut. Aus diesem Grund darf der Niederdruck-sicherheitsschalter nur bei leerem System abgeschraubt werden.

 

Meßschlauch des Meßgerätes langsam am Anschluß für den Hochdrucksicherheitsschalter "A" ausschrauben.

Das Ende des Meßschlauches nach unten führen und in ein Gefäß, z.B. Meßzylinder, hängen, damit evtl. mit-ausströmendes Kältemittelöl darin aufgefangen wird.

 

Die gleiche Menge Kältemittelöl muß beim Füllen der Anlage wieder als Neuöl dem System zugeführt werden.

 

Das Kältemittel entweicht zischend beim Anschrauben des Meßschlauches. Wenn sich im Gefäß zeigt, daß Kältemittelöl mit entweicht, ist es ein Zeichen, daß das Kältemittel zu schnell abgelassen wird.

Sobald das Zischen aufhört und alles Kältemittel aus der Anlage entwichen ist, Schlauch mit Adapter wieder vom Anschluß abschrauben.

 


Achtung!

Wird die Anlage nach dem Ablassen des Kältemittels nicht sofort geöffnet, so besteht die Gefahr, daß sich in der Anlage wieder ein Druck aufbaut. Deshalb Anlage sofort nach dem Entleeren öffnen.


 

Klimaanlage evakuieren und füllen

Schutzvorschriften beachten!

 

Evakuieren heißt das Verfahren, bei dem die gesamte Luft und Feuchtigkeit aus der Klimaanlage entfernt wird.

 

Die Klimaanlage muß immer erst evakuiert werden, bevor sie mit Kältemittel gefüllt werden kann.

 

Evakuier- und Füllstation KM-J-24410 nach Herstelleranweisung am Anschluß des Hochdruck-sicherheitsschalters "A" und am Anschluß des Akkumulators "B" anschließen.

 

Der blaue Meßschlauch (Niederdruck) wird am Anschluß des Akkumulators "B" und der rote Meß-schlauch (Hochdruck) am Anschluß des Hochdruck-sicherheitsschalters "A" angeschlossen.


 

Evakuieren der Klimaanlage

 

Vakuumpumpe einschalten. Ventile langsam öffnen, damit kein Kältemittelöl von der Pumpe aus der Anlage herausgerissen wird.

 

Vakuumpumpe so lange laufen lassen, bis ein Vakuum von 6,7 bis 13,3 kPa (50 bis 100 mm Hg) erreicht ist.

 

Dieser Unterdrück muß bei laufender Vakuumpumpe 10 Minuten lang gehalten werden können.

 

Kann das Vakuum nicht auf den max. Wert gebracht und dort 10 Minuten lang gehalten werden, so befindet sich entweder im System oder an den Meßgeräteanschlüssen ein Leck oder die Vakuumpumpe ist defekt.

Zum Auffinden der Leckstellen können ca. 300 Gramm Kältemittel Frigen R 12 in die Anlage eingebracht werden.

Nach Beseitigen der Leckstellen Anlage erneut evakuieren.

Während der Evakuierungszeit von 10 Minuten die Vorbereitungen zum Füllen der Anlage treffen.

 

  1. Füllzylinder mit ca. 1600 Gramm Kältemittel füllen. Von Zeit zu Zeit Füllung unterbrechen, damit sich die Flüssigkeit im Füllzylinder beruhigt und die Füllmenge am Schauglas kontrolliert werden kann.
  1. Damit das Kältemittel leichter in den FülIzylinder gelangt, kann das obere Zylinderventil ab und zu etwas geöffnet werden. Durch das Offnen dieses Ventils wird der Druck im Füllzylinder etwas vermindert, so daß das Kältemittel leichter aus der Flasche in den Zylinder fließen kann. Flasche mit dem Ventil immer nach unten halten.

  2. Wenn das Kältemittel den gewünschten Stand im Zylinder erreicht hat, Ventile des Füllzylinders schließen und Zylinderheizung einschalten.

 

Durch das Aufheizen des Kältemittels wird ein höherer Druck im Füllzylinder erzeugt, der es ermöglicht, das Kältemittel schneller in die Anlage einfüllen zu können.

 

Bei laufender Vakuumpumpe Absperrventile zudrehen und Pumpe abschalten. Anschließend den Unterdruckmesser sorgfältig beobachten, um zu erkennen, ob das Vakuum bei ausgeschalteter Pumpe konstant bleibt.

Bleibt das Vakuum ca. 2 Minuten konstant, so kann die Anlage mit der vorgeschriebenen Menge Kältemittel gefüllt werden.


Füllen der Klimaanlage

 

Die Klimaanlage kann erst gefüllt werden, wenn sie vorher evakuiert wurde.

 

Kältemittelstand im Schauglas des Füllzylinders in Abhängigkeit des Zylinderdruckes prüfen.

 

Falls notwendig, Kältemittelmenge korrigieren.

 

Durch Öffnen der vorgeschriebenen Ventile das Kältemittel in die evakuierte Anlage einströmen lassen.

 

Anmerkung:

 

Falls die Kältemittelfüllung nicht vollständig vom Füllzylinder in die Klimaanlage hinüberströmt, das Hochdruckventil an der Füllstation schließen.

 

Motor starten und Klimaanlage einschalten.

 

Durch das vom arbeitenden Kompressor erzeugte Druckgefälle auf der Saugseite wird die restliche Kältemittelmenge aus dem Füllzylinder in den Kältemittelkreislauf gesaugt.

 

Sobald die Klimaanlage gefüllt ist, Funktion - wie nachstehend beschrieben - überprüfen.


 

Überprüfen der laufenden Klimaanlage

 

Anlage einige Minuten bei maximaler Kühlung, höchster Gebläseleistung und einer Motordrehzahl von 1500 min-1 laufen lassen.

 

Nach Stabilisierung des Systems müssen das Hochdruckmanometer und das Niederdruckmanometer die angegebenen Werte anzeigen.

 

Die aus den Kühlluftdüsen ausströmende Luft anfühlen, um zu erkennen, daß sie gekühlt ist.

 

Anschließend Meßschläuche von den Anschlüssen abschrauben.

 

Achtung!

 

Beim Abschrauben des roten Hochdruckmeßschlauches vom Anschluß der Flüssigkeitsleitung darauf achten, daß der Adapter mit Schlauch vom Anschluß und nicht der Meßschlauch vom Adapter abgeschraubt wird.


 

Überprüfen der Kältemittelfüllung

 

Auf folgende Weise kann man schnell feststellen, ob eine Klimaanlage die richtige Kältemittelfüllung hat. Die beschriebene Prüfung kann in kurzer Zeit durchgeführt werden. Sie erleichtert die Fehlersuche an der Anlage, indem sich die Prüfung nur auf die richtige Füllmenge konzentriert und andere Fehler ausgeklammert werden«

 

1 .      Motor muß heiß sein.

 

2.      Motor muß im Leerlauf laufen.

 

3.      Haube und Fahrzeugtüren müssen geöffnet sein. hm

 

4.      Wählhebel der Umluftklappe muß auf max. Kühlung stehen.

 

5.      Wählhebel der Mischluftklappe muß auf kalt stehen.

 

6.      Gebläse muß mit max. Drehzahl laufen.

 

Prüfung

 

Bei laufendem Kompressor Verdampfer-Ein- und -Auslaßrohre anfühlen.

 

a)      Beide Rohre fühlen sich gleich warm an - haben gleiche Temperatur

 

= Kältemittelfüllung in Ordnung

 

b)      Einlaßrohr fühlt sich kühler an als Auslaßrohr

 

= Kältemittelfüllung ist zu niedrig.

 

Bei zu niedriger Kältemittelfüllung Anlage auf Dichtheit prüfen. Alte Kältemittelfüllung ablassen. Anlage evakuieren und neue Kältemittelfüllung einfüllen.


 

Funktionsprüfunq der Klimaanlage

 

(Leistungstest)

 

Schutzvorschriften beachten!

 

Um festzustellen, ob eine Klimaanlage richtig und mit bestem Wirkungsgrad arbeitet, ist eine Funktionsprüfung (Leistungstest) durchzuführen.

 

Folgende Bedingungen müssen dabei eingehalten werden:

 

1 .     Türen und Fenster müssen geschlossen sein.

 

2.      Das Fahrzeug soll nicht in der Sonne stehen.

 

3.      Motorhaube ist zu öffnen.

 

4.      Motordrehzahl soll den Vorschriften entsprechen.

 

5.      Bedienungselemente einstellen auf:

 

          - max. Kühlung und

          - höchste Gebläsedrehzahl

 

6.      Meßgeräte am Hoch- und Niederdruckanschluß

          anschließen.

 

7.      Klimaanlage zur Stabilisierung 10 Minuten laufen

          lassen.

 

8.      Temperaturmeßgerät nach Herstelleranweisungen

          in Betrieb nehmen. Einen Temperatur-Meßfühler

          vor dem Kondensator und einen Fühler an eine

          der beiden Kühl- und Frischluftdüsen hängen o

 

Die Kompressordrücke - Hoch- und Niederdruck - und die beiden Lufttemperaturen sollen dann abgelesen werden, wenn die Kupplung des Kompressors durch den Thermostatschalter gelöst wird .

 

 

Anmerkung

 

Bei hoher Luftfeuchtigkeit kann es vorkommen, daß die Leistungsangaben der Meßinstrumente nicht ganz die angegebenen Werte erreichen, ihr aber ziemlich nahe kommen. Dennoch arbeitet das System einwandfrei.


 

Instandsetzung von Leckstellen

 

Leckstellen an einer Klimaanlage zeigen sich in der Regel durch mangelnde Kühlleistung infolge Kältemittelmangel an. Ab einem bestimmten Minderdruck spricht der Niederdruck-sicherheitsschglter an und schaltet den Kompressor aus.

 

Um die Kältemittelaustrittsöffnung bildet sich durch das mitaustretende Kältemittelöl oft ein Ölfilm, der eine Leckstelle gut erkennen läßt. Wenn sich Anzeichen für einen beträchtlichen Kältemittelöl- und Kältemittelverlust zeigen, so ist die gesamte Anlage zu spülen und neu zu befüllen. Sofern die Anlage längere Zeit bei der Reparatur geöffnet ist, ist der Akkumulator zu ersetzen.

 

Bei Leckstellen an Verbindungsteilen ist wie folgt zu verfahren:

 

Leckstellen an einer Verbindung mit Verschraubung und O-Ring

 

1.      Drehmoment der Verschraubung auf das vorgeschriebene Anzugsdrehmoment prüfen. Falls erforderlich,

          Verschraubung vorschriftsmäßig festziehen, wobei die Gegenmutter immer mit einem Schlüssel zur

          Abstützung und zur Vermeidung von Rohrverdrehungen gegengehalten werden muß. Anschließend

          Verbindungsstelle auf Dichtheit prüfen.

 

2.      Wenn die Verbindungsstelle durch das Anziehen der Verschraubung nicht dicht wird, Anlage entleeren - siehe

          entsprechenden Arbeitsgang.

3.      Verschraubung abschrauben. Dichtflächen und O-Ring auf Beschädigungen untersuchen. Defekte Teile

          ersetzen.

Neuen O-Ring mit reinem Kältemittelöl benetzen und vorsichtig einsetzen.

 

Anmerkung:

 

Sobald eine Verbindungsstelle, die mit einem O-Ring abgedichtet ist, gelöst wird, ist immer ein neuer O-Ring "A" einzusetzen.

 

4.      Sofern Anzeichen für größeren Ölverlust vorliegen,

          ölfüllung überprüfen - siehe entsprechenden

          Arbeitsvorgang .

 

5.      Anlage evakuieren, füllen und auf Dichtheit prüfen

         - siehe entsprechende Arbeitsvorgänge.


 

Leckstellen an Kältemittelschläuchen

 

Schraube der Schlauchbinder auf das vorgeschriebene Anzugsdrehmoment prüfen.

 

Läßt sich durch Nachziehen des Schlauchbinders die Leckstelle nicht abdichten, so ist der betreffende Kältemittelschlauch zu ersetzen o

 

A = Schlauchklemmen-Verbindung

 

B = 110"-Ring-Verbindung

C = Bördelflansch-Verbindung

 

2.      Zur Demontage des alten Kältemittelschlauches

          von den Anschlußrohren ist der Gummischlauch

          am Anschlußrohr aufzuschneiden.

 

          Der Schlauch läßt sich, ohne vorher aufzuschnei-

          den, nicht vom Anschlußrohr, das mit Bördel-

          rändern zur Schlauchbefestigung und -abdichtung

          versehen ist, abziehen.

 

          Anmerkung:

 

          Anschlußrohre, die Beschädigungen aufweisen,

          sind zu ersetzen,

 

3.      Zur Montage des neuen Schlauches Schlauchende 

          in reines Kältemittel tauchen. Schlauchende auf 

          Anschlußrohr aufschieben und mit Schlauch-

          binder sichern o Schlauchbinder richtig bis zum

          Anschlag auf den Schlauch schieben und auf das

          vorgeschriebene Anzugsdrehmoment festziehen.

 

4.      Sofern Anzeichen für größeren Ölverlust vor-

          liegen,         Ölfüllung überprüfen - siehe entsprech-

          enden Arbeitsvorgang.

 

5.      Anlage evakuieren, füllen und auf Dichtheit prüfen

         - siehe entsprechende Arbeitsvorgänge.