OVERDRIVE
Inhaltsverzeichnis
Arbeitstext |
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F - 3 | ||
F - 11 |
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Aufbau der elektrischen Anlage | F - 12 | |
Aufbau der hydraulischen Anlage | F - 13 | |
Reduzierventil | F - 13 | |
Ölpumpe | F - 14 | |
Funktion des Overdrive | F - 15 | |
Overdrive Fehlersuche | F - 20 |
Bildtafeln
Aufbau und Wirkungsweise des Overdrivegetriebes
Der Overdrive ist ein dem Schaltgetriebe nachgeschaltetes und durch ein Zwischengehäuse angeflanschtes Planetengetriebe, das aufgrund seiner Konstruktion im Schongang ein Übersetzungsverhältnis von 0,8:1 hat. Verglichen mit dem Übersetzungsverhältnis von 1:1 im 4. Gang kann der Motor bei gleicher Geschwindigkeit im Schongang mit einer um ca. 20% gesenkten Drehzahl laufen, was einen geringen Kraftstoffverbrauch und eine angenehme Laufruhe zur Folge haben.
Der Overdrive wird über einen Schalthebel auf der rechten Seite der Lenksäule - unterhalb des Lankrades - eingeschaltet.
Gleichzeitig leuchten an der Instrumententafel (Pfeil) die Buchstaben "OD" auf.
Unten ein Bild, wie das in der Praxis aussieht. Man sieht auch sehr schön, dass wir jetzt nur 3000 u/min für Tempo 120 brauchen.
Aufbau der elektrischen Anlage
Die Einschaltung des Overdrive erfolgt elektro-hydraulisch. Im Getriebegehäuse, über der Schalt-welle 3./4. Gang, ist ein Schalter montiert, dessen Kontakt nur schlüssig wird, wenn der 4. Gang eingelegt ist.
Erst dann läßt sich der Overdrive durch einen Schalthebel, rechts neben der Lenksäule, einschalten.
Ein Anhänger am Schalthebel weist auf die Betätigung des Overdrive hin. Dabei ist darauf zu achten, daß der Overdrive eingeschaltet wird, wenn der Schalthebel zum Lenkrad gezogen wird.
Der Overdrive wird ausgeschaltet, wenn man den Schalthebel zur Instrumententafel drückt.
Bei der Betätigung des Schalthebels für den Overdrive wird der Stromkreis über dem Schalter am Schaltgetriebe zum Magnetschalter (Magnetventil) geschlossen.
Im Magnetschalter wird ein Anker angezogen, der das Steuerventil für den Overdrive ansteuert.
F1 Sicherung 8
K1 Magnetschalter
L1 Kontrolleuchte Overdrive (OD)
R1 Relais
S1 Schalthebel-Overdrive
S2 Schalt-Schaltwelle 3./4. Gang
Hinweis: Bei einem Defekt am elektrischen Teil wird der Overdrive durch das Magnetventil ausgeschaltet.
Aufbau der hydraulischen Anlage
Die eingebaute Ölpumpe saugt Öl aus der Ölwanne und drückt es durch einen Filter in den Raum vor die Kolben. Die mit dem Öldruck beaufschlagten Kolben betätigen über Federn die Kupplung im Overdrive. Das Rücköl wird in die Ölwanne abgeführt und strömt dabei durch das Schaltventil mit Magnetschalter und das Reduzierventil.
Reduzierventil
Das Reduzierventil hat drei verschiedene Aufgaben. Es soll
1. für niedrigen Öldruck im 4. Gang,
2. für hohen Öldruck im Overdrive (Schongang),
3. für sanfte, ruckfreie Schaltübergänge sorgen.
Der kleine Kolben (9) ist der eigentliche Reduzierventilkolben. Der größere Kolben (1) hat die Aufgabe, die Kraft der auf den kleinen Kolben einwirkenden Feder zu
verändern. Die Feder (10) bestimmt den Öldruck im 4. Gang (Direktgang). Die Feder (4) soll Druckschwankungen ausgleichen, die beim Ein-und Ausschalten des Overdrive durch die unterschiedliche
Anzahl der Pumpenhübe entstehen und dadurch für weichere, ruckfreie Schaltübergänge sorgen.
1 Kolben
2 Zylinder
3 Federführung
4 Feder
5 Reduzierventil für Öldruck
6 Öleinlaufbohrung von der Pumpe
7 Ölbohrung zur Hauptwelle
8 Endstück
9 Kolben
10 Feder
11 Federführung
12 Feder
13 Kolbenstange
14 Drosseldüse
15 Ölbohrung vom Schaltventil
16 Verschlußschraube
Ölpumpe
Der Pumpenkolben (5) der Ölpumpe wird über einen Nocken (2) auf der Getriebe-Hauptwelle (1) betätigt.
Die Ölpumpe saugt Öl aus der Ölwanne und drückt es weiter durch den Feinfilter.
Bei eingeschaltetem Overdrive wird das Öl zu den Kolben geleitet.
Die Pumpe selbst ist mit einem Rückschlagventil (7 bis 10) versehen.
1 Getriebe-Hauptwelle 2 Steuernocken 3 Pleuel 4 Kolbenbolzen 5 Kolben 6 Zylinder 7 Ventilkugel |
8 O-Ring 9 Ventilsitz 10 Ventilfeder 11 Verschlußschraube 12 O-Ring 13 Vorfilter 14 Haltekeil für Steuernocken |
Funktion des Overdrive
Overdrive nicht eingeschaltet (Direktgang)
Im Direktgang drücken die Kupplungsfedern die Kupplungsscheibe gegen den Konus des Laufkranzes der Abtriebswelle. Dadurch wird der Laufkranz der Abtriebswelle fest mit dem Sonnenrad verbunden.
Das Planetengetriebe dreht dann als eine Einheit.
Der Antrieb des Overdrives erfolgt über die Getriebe-Hauptwelle und dem Freilauf auf den Laufkranz mit Abtriebswelle, nur in einer Drehrichtung. Dadurch verklemmen sich die Rollen des Freilaufes
am inneren Bund des Laufkranzes und treiben so den Laufkranz mit Abtriebswelle an.
Die hydraulische Steuerung im Direktgang erfolgt wie nachfolgend beschrieben:
Der Magnetschalter ist stromlos und dadurch das Mangetventil (2) geschlossen. Der von der Ölpumpe (6) erzeugte Öldruck wird durch den Druckfilter (7) und die
Zylinder der Kolben (1) zum Überdruckventil (3) im Reduzierventil gefördert. Das Öl fließt durch die Ölbohrung (4) zur Getriebe-Hauptwelle und versorgt die Zahnräder mit Öl. Das restliche Öl wird
durch das Überdruckventil (5) in die Ölwanne zurückgeführt. Der Öldruck beträgt im Direktgang ca. 150 kPa (1,5 bar).
Overdrive eingeschaltet (Schongang)
Im Schongang (Overdrive) wirkt der hydraulische Druck auf die Kolben an den Kupplungsfedern und drückt die Kupplungsscheibe vom Konus des Laufkranzes weg, gegen den
Bremsring. Dadurch wird auch das Sonnenrad abgebremst.
Da auch der Planetenträger mit der Hauptwelle durch die Verzahnung direkt verbunden ist und angetrieben wird, laufen die Planetenräder um das Sonnenrad. Dabei
erfolgt der Antrieb noch über den Freilauf, bis der Laufkranz sich schneller als die Hauptwelle dreht. Durch diese unterschiedlichen Drehbewegungen werden die Rollen des Freilaufes frei und
versetzen den Laufkranz mit Abtriebswelle in eine schnellere Drehbewegung als die mit dem Schaltgetriebe verbundene Hauptwelle.
Die hydraulische Steuerung im Overdrive erfolgt wie nachstehend beschrieben:
Der Magnetschalter wird durch die Betätigung des Schalthebels an der Lenksäule und eines Relais mit Strom beaufschlagt, wodurch das Magnetventil (2) geöffnet wird.
Der von der Ölpumpe erzeugte Öldruck gelangt vom Ölkanal (4) in die untere Kammer des Reduzierventiles und drückt auf den Kolben (3). Dadurch werden die Federn (5 und 6) zusammengedrückt und es
entsteht ein hoher Öldruck an den beiden Kupplungskolben (1).
Overdrive ausschalten
Beim Zurückschalten in den 4. Gang (Direktgang) verschließt das Magnetventil im Magnetschalter den Durchgang für das Öl zwischen Magnetventil und Reduzierventil.
Dabei fließt das Öl über das geöffnete Reduzierventil und der Ölbohrung zur Getriebe-Hauptwelle. Durch diese Druckminderung an den Kolben werden die Kupplungsfedern entlastet und die
Kupplungsscheibe durch den Federdruck zum Laufkranz mit Abtriebswelle verschoben - der Direktgang ist eingeschaltet.
Overdrive Fehlersuche